Stock-Car Stock-Car: Fahrer liefern sich Materialschlacht
GROSSÖRNER/MZ. - Beide schrauben an ihrem Stock-Car. Es soll zum Rennen an diesem Freitag, 8. Mai, und Sonnabend, 9. Mai, in bester Verfassung sein.
Schließlich will sich Norman Hermann, der dieses Rennen gemeinsam mit Ronny Wohlfahrt und seinem Bruder organisiert, nicht blamieren. Ihr umgebauter BMW E 30 soll am Ende mit vorn liegen. Hermann hat sich in der Bikerszene weit über das Mansfelder Land hinaus bereits einen Namen gemacht. Seine jährlich im Rahmen der Streetline-Days organisierten Bikertreffen im Hettstedter Gewerbegebiet Ritteröder Straße locken regelmäßig hunderte Biker und Triker nach Hettstedt.
Nun soll die Premiere für die Stock-Cars folgen. Hermann verspricht zwei tolle Tage mit jeder Menge Action für die Gäste, nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch im großen Festzelt. "Aber zuerst muss unser Auto fertig sein", meinte er. Aber von Auto im herkömmlichen Sinne kann man dabei nicht mehr reden. Denn von dem BMW ist nicht mehr viel übrig, außer Motor, Bremsen und Karosse. Auch die hat leiden müssen.
Die Fenster sind raus, die Türen zugeschweißt. "Die würden nach der ersten Runde sowieso nicht mehr aufgehen", meinte Hermann. Außerdem geht es um Sicherheit und darum, dass der Fahrer nicht durch eine offene Tür herausfliegen kann. An Stelle der Frontscheibe spannt sich ein Gitterrost, und im Inneren ist außer dem Fahrersitz nur ein aus dicken Rohren geschweißter Käfig zu erkennen.
Auch die Batterie ist dort untergebracht und hinter dem Fahrersitz der Kühler. "Der musste vorn raus. Er wäre vermutlich schon beim ersten Crash leck", meinte Hermann dazu. Obwohl auch der Motorraum durch dicke Vierkantrohre geschützt worden ist. Und neuen Lack hat der einstige BMW bekommen. Dafür haben die Hettstedter Graffiti-Sprayer gesorgt.
Aber das Schrauben am Auto ist nur die eine Seite der Vorbereitung auf das Stock-Car-Rennen. Die Herrichtung der Rennstrecke die ebenso wichtige andere Seite. Das sei Christians Ressort, meinte der jüngere der beiden Brüder. "Er ist Konstruktionsmechaniker und kann eigentlich alles fahren, womit sich Erde bewegen lässt. Wir werden die Strecke mit entsprechenden Wällen versehen. Das gibt Sicherheit für die Zuschauer und die Fahrer", erklärte er.
Am Ende müsse dann auf dem stadteigenen Gelände aber der Urzustand wiederhergestellt werden. "Also noch mal Arbeit." Christians Kumpel Sebastian Franke hilft bei diesen Arbeiten.
Die zwölf Teams, unter anderem aus einigen Autohäusern der Region, aber auch Privatfahrer wollen sich auf dem Parcours harte Materialschlachten liefern, versicherte Hermann. Angefangen von kräftigen Remplern bis hin zu Autos, die dann auf dem Dach liegen werden. Die in zwei Gruppen aufgeteilten Stock-Cars werden am Samstag je drei Mal an den Start gehen und zum Schluss alle gemeinsam. Wer am Ende die meisten Runden aufweisen kann, wird zum Sieger gekürt.
Aber nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch im Festzelt soll die Post abgehen. Boxenluder werden da sein, die Band "Salax" spielt, und eine Stripshow ist eingeplant, sagte Hermann über das Programm. Und selbstverständlich sei ausreichend für Essen und Trinken gesorgt. Auch für Camping sei eine Fläche vorgesehen. Die Tageskarte kostet am Freitag vier und am Samstag fünf Euro, für beide Tage sind sieben Euro Eintritt zu entrichten. "Wir haben die Preise, sie liegen weit unter dem sonst Üblichen, bewusst moderat gehalten", sagte Hermann, der sich nach dem Rennen dann wieder intensiver seiner eigentlichen Arbeit widmen kann. Er baut Serien-Motorräder ganz nach dem Wunsch der Kunden zu Custom-Bikes oder Streetfightern um. Zudem biete er als "Cars up" zwei Werkstattboxen mit Hebebühne und Werkzeug zum Selbstschrauben an.