1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Steven Küchler wirft das Handtuch

Steven Küchler wirft das Handtuch

Von Petra Szag 14.09.2004, 20:50

Halle/MZ. - Nicht nur die lädierte Schulter schmerzt und das von einer Knochenhautentzündung in Mitleidenschaft gezogene Schienbein. "Das tut schon insgesamt ganz schön weh und ich muss das alles natürlich erst einmal verarbeiten", bekannte der ohne einen Profi-Titel abtretende 28-Jährige.

Das jahrelange harte Training hat offensichtlich seinen Tribut gefordert. Die Verschleißerscheinungen nach 20 Jahren Leistungssport sind bei Küchler nicht zu übersehen. Der Knackpunkt, so denkt der siebenfache Chemiepokalgewinner und dreifache deutsche Amateur-Meister, war sein schwerer Auto-Unfall 1997. "Danach fingen eigentlich die Probleme an". Er selbst sieht es als eines seiner größten Erfolge an, sich danach noch einmal aufgerafft zu haben. "Mit meiner Olympia-Teilnahme 2000 habe ich mir einen Traum erfüllt. Auch wenn mir die Medaille versagt blieb". Seinen Wechsel in den bezahlten Sport bereut der Weltergewichtler nicht. "Das war eine wichtige Erfahrung für mich." Seinem Arbeitgeber, dem Hamburger Boxstall Universum, hat Küchler noch nicht über seine Entscheidung informiert. Sein Vertrag läuft eigentlich noch bis Juli 2005.

Die Frage, wie es beruflich weiter geht, brennt Küchler nun unter den Nägeln. Nach Abschluss eines dreijährigen Fernstudiums in Köln hofft der diplomierte Trainer und Sportmanager nun auf eine Anstellung als hauptamtlicher Übungsleiter. "Am liebsten natürlich in meiner sportlichen Heimat Halle", sagt der derzeit mit seiner Frau Therese in Leipzig ansässige Weimaer. Nebenbei jobbt er auch als Handelsvertreter für Weinberatung und -verkauf.