Stefan Seifert Stefan Seifert: Zwischen zwei Welten
Halle/MZ. - Regelmäßig tauscht Seifert das 800 Gramm schwere Wurfgerät gegen das runde Leder, Spikes gegen knöchelhohe Sportstiefel. Seit Anfang des Jahres geht er für den SV Halle in der A-Jugend und ab und an sogar schon bei den Männern in der 2. Regionalliga auf Korbjagd. Am Wochenende will der Basketballer Seifert Halles Junioren bei der ostdeutschen Meisterschaft in Bernau weit nach vorn werfen.
Ein sportlicher Anachronismus? "Eigentlich war es mehr Zufall", sagt der in Thale lebende Stefan Seifert. Das Talent im Umgang mit dem Basketball scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein.
Schließlich gehören sein Bruder Raiko und auch Schwester Sandra seit Jahren zum halleschen Basketball-Inventar. "Stefan hat eine Menge Talent, besonders beim Rebound", sagt jedenfalls SV-Trainer Martin Pelzl über den dunkelblonden "Fremdgänger" und adoptierte ihn ins Männerteam.
Seine sportliche Zweigleisigkeit begründet Seifert vor allem mit dem Teamgeist. "Beim Basketball kann man Niederlagen und Erfolge zusammen durchleben", beschreibt der umtriebige Bewegungsfanatiker den Unterschied zu seiner Einzelkämpfer-Rolle als Speerwerfer. Trotzdem will er sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen. "Beide Sportarten haben haben ihre Vorzüge", erklärte er. Wenn im Sommer bei den Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften Edelmetall herausspringen sollte, würde auch das Speerwerfen für ihn weiter ein Thema bleiben.
Seine Speerwurf-Trainerin Maria Ritschel stärkt ihm diesbezüglich den Rücken: "Prinzipiell finde ich es gut, wenn Stefan sich noch anderweitig austobt", so die hallesche Leichtathletik-Koryphäe, die aber gleichzeitig ihrer Hoffnung Ausdruck verleiht, dass ihr "Pferd" weiter im Werferstall bleibt. Martin Pelzl kommentiert diesen Schwebezustand so: "Egal, welchen oder wieviel Sport Stefan betreibt, Hauptsache, es macht ihm Spaß." Ein Paradebeispiel für sportlichen Ehrgeiz und Wandler zwischen den (Sport-) Welten bleibt Stefan Seifert allemal.
