Starkoch Anthony Bourdain Starkoch Anthony Bourdain: Drogen, Sex und richtig lecker Essen
Halle/MZ. - Nicht gerade Hausmannskost wird da serviert,für ein Essen zu Zweit bezahlen Stars undWallstreet-Größen schon mal 500 Dollar, dafürklassisches französisches Essen, frisch, ausEins-A-Zutaten und ohne aufwändigen Deko-Schnick-Schnack.Was da in des Wortes jedweder Bedeutung soangerichtet wird, vor allem wie - teilt der45-jährige 1,96-Meter-Mann in seinen "Geständnisseneines Küchenchefs" mit. So subtil er seineZutaten aussucht und behandelt, so schamlosrotzfrech hat er diesen Report aus der heißenHölle der Herde zusammengerührt. Durchwegmafioses Milieu, dessen kochende Akteure vomjeweiligen Boss brutal wie eine Gang zum gnadenlosenErfolg angeheizt werden. Über den der Gastmit Messer und Gabel abstimmt.
Sex, Drogen und lecker Essen, nur darum gehtes in der wilden Welt der neuen wilden Köche,wie Insider Bourdain sie im coolen Slang desAbgebrühten schildert. Das liest sich keineswegsnur appetitanregend. Weil es auch in Gourmetrestaurantsjenseits der Theke durchaus nicht nur so adrettzugeht wie in Mutters Küche. Immerhin kriegtman ganz nebenbei auch ein paar richtig guteTipps für Restaurantbesuche und eigene Küchenkünste.Nicht zu unterschätzen der entschiedene Beitragdes Buches wider das hochnäsig europäischeVorurteil, dass die Amis eh nur Fast Foodkennen.
Anthony Bourdain: "Geständnisse einesKüchenchefs", Karl Blessing Verlag, München2001, 352 Seiten., 23 .