Standesamt Standesamt: Nicht nur für das Glück da
Bad Frankenhausen/MZ/dei. - "Der frisch sanierte und neu gestaltete Rathaussaal ist sehr gut angekommen", sagt Silvia Schmidt. Auch für die Frankenhäuser Standesbeamtin war es ein ganz neues Gefühl. Erst das kleine Gewölbe als Trauzimmer mit wenig Platz für die Hochzeitsgäste und nun der große Saal, in dem rund 150 Leute bequem Platz finden. So gaben sich am Gründonnerstag gleich vier Paare das Ja-Wort in Bad Frankenhausen. Es war der erste Test. "Wichtig ist, dass ich akustisch gut rüberkomme", meint die erfahrene Beamtin. Zum Bezirk gehören neben Bad Frankenhausen noch zwölf Gemeinden bzw. Ortsteile.
Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits acht Ehen geschlossen. Dies heißt aber nicht, dass Silvia Schmidt und ihre Kollegin für den Rest der Zeit, die Hände in den Schoß legen können. Denn zu ihrem Aufgabengebiet gehört ebenso die aufwendige Führung der Testamentskartei. Im Bestand sind derzeit 8 877 Karteien, so Silvia Schmidt. Aber ihr Amt nimmt auch Beurkundungen von Vaterschaftsanerkennungen und Kirchenaustrittserklärungen vor. Was sicher nicht so bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass 945 Familienbüchern, die es in den neuen Bundesländer erst seit dem 3. Oktober 1990 gibt, geführt bzw. ergänzt werden müssen. Anhand dieser geführten Personenstandsbücher wurden im vergangenen Jahr 1 021 angeforderte Urkunden erstellt. Doch ein Standesamt ist nicht nur für die glücklichen Momente im Leben - Hochzeit und Geburt - zuständig, sondern auch für Sterbefälle.
So gab es im Vorjahr nicht nur 210 Geburten und 61 Eheschließungen zu registrieren, sondern auch 222 Sterbefälle. Silvia Schmidt verweist auf einen weiteren interessante Fakt: "Seit 1876 werden die Geburten-, Heirats-, und Sterbebücher verwaltet und durch Hinweise, Randvermerke und Berichtigungen aktualisiert und fortgeschrieben."