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Stadthalle in Partykeller verwandelt

Von Boris Canje 01.12.2004, 15:30

Wittenberg/MZ. - Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten präsentierten am Sonnabend die "Twelves" den etwa 100 Zuschauern in der Wittenberger Stadthalle. Die Landesliga-Basketballer des MTV unterlagen gegen Chemie Bitterfeld 69:92.

Deutlich war den Gastgebern in den ersten zehn Minuten anzumerken, dass das Fehlen von Ronny Bakowskie und Claus Schaub (beide verletzt) in den Köpfen saß. Es fehlte an der notwendigen Lockerheit. So dauerte es fünf Minuten, ehe es den ersten Punkt gab. Da hatten die Gäste bereits sieben auf ihrem Konto. Ein Verhältnis, das sich in der ersten Periode nicht mehr änderte (6:17). Auch im zweiten Teil der ersten Halbzeit trugen die "Twelves" ihre Angriffe zu bedächtig vor, Überraschungselemente waren Mangelware. Anders die Bitterfelder, die das hohe Tempo beibehielten und ihren Vorsprung auf 18:44 ausbauten. Damit war eine gewisse Vorentscheidung gefallen.

Aus der Kabine kamen die "Twelves" wie ausgewechselt. Über einen unbändigen Kampfgeist fanden sie jetzt besser in die Partie, wurden zum ebenbürtigen Gegner. Thomas Ischganeit, der bis dahin nur vier Zähler auf seinem Konto hatte, traf nun wesentlich besser, kam auf insgesamt 22 Punkte. Manuel Müller zeigte endlich einmal sein wahres Vermögen, ließ sich von den körperlichen Vorteilen der Bitterfelder nicht beeindrucken und trug zehn Punkte zum Gesamtergebnis bei. Stephan Kröber, Neuzugang bei den "Twelves", unterstrich, dass er eine Verstärkung ist. Er holte zwölf Zähler. Schon die dritten zehn Minuten zeigten, dass sich der MTV noch lange nicht aufgegeben hatte. Sie endeten 22:24. Der letzte Abschnitt wurde sogar 29:24 gewonnen, aber die Partie konnte nicht mehr gewendet werden.

Mit der Leistung der zweiten Halbzeit wäre es eine ganz spannende Begegnung geworden, genau so, wie es in den Vorjahren immer war. Darauf lässt sich jedoch in den nächsten Spielen aufbauen.

Nach vorn getrieben wurden die "Twelves" auch von dem wieder zahlreichen Publikum. Darunter zwei Schülerteams, die sich gegenseitig versuchten an Lautstärke und auch Ideen, wie Publikum und Zuschauer bei Laune zu halten sind, zu überbieten. Die Entscheidung war knapp. Es gewann das schwarze (Melanchthon-Gymnasium) gegen das rote Team (Cranach-Gymnasium).

Eine Überraschung war auch, dass vier Spieler des MBC Halle in die Stadthalle kamen und in der Halbzeitpause gegen Zuschauerteams zu einem Wurfwettbewerb antraten. Diesen gewannen Steffen Hille und Henning Busse (beide Nachwuchsspieler beim MTV).

Für Wittenberg standen auf dem Parkett: Tobias Schwarz, Manuel Müller (10), Thomas Ischganeit (22), Matthias Purwins (8), Martin Loran, Christian Kant (1), Marcel Meyer (12), Stephan Kröber (12), Benjamin Filus (4).

Mit einer 78:100-Niederlage kehrten die Bezirksliga-Basketballer des MTV Wittenberg II vom PSV Dessau zurück. Sie waren ihren Gastgebern körperlich unterlegen, zumal Daniel Willam und Frank Jedlitschka nicht mitfahren konnten. Das wurde versucht mit einer guten Mannschaftsleistung zu kompensieren. So lange Manndeckung gespielt wurde, lief das auch recht gut. Eine kurzzeitige Umstellung auf eine Zonenverteidigung stellte sich dagegen als ein Fehler aus, da die Dessauer gute Weitschützen in ihren Reihen hatten.

Für MTV II spielten: Christoph Queitzsch (9), Thomas Schulze, Olaf Klietsch (7), Stephan Glaser (23), Martin Loran (7), Michael Kubasch (10), Marcel Hensel (8), Alexander Helbig, Kai Dubiel (je 7).