Springreiter Rainer Mankiewicz Springreiter Rainer Mankiewicz: Landesmeister reitet täglich acht Stunden
Radegast/MZ. - Er ist in Sachsen-Anhalt die Nummer eins im Springreiten: Rainer Mankiewicz aus Radegast. Der 37-Jährige wurde dieses Jahr nicht nur Landesmeister, sondern gewann beim Weltcup-Finale in Leipzig auch den Mitteldeutschen Springreiter-Cup.
Seit seinem achten Lebensjahr hat sich der heutige Profireiter dem Pferdesport verschrieben. Das erste Jahr begnügte sich der junge Fan im Volkseigenen Gut Briesensee mit der Pflege der edlen Vierbeiner. So kannte er sich mit ihnen schon aus, als er die ersten Erfahrungen im Sattel machte. Sein Fleiß wurde bei Kreis- und Bezirksmeisterschaften, Spartakiaden und ländlichen Turnieren mit Medaillen und Schleifen belohnt.
Als es dann um die Wahl einer Lehrstelle ging, stand für den nun 16-jährigen fest: "Ich will das Reiten zum Beruf machen." Von 1981 bis 1983 ließ sich Mankiewicz in Zöthen zum Facharbeiter für Pferdezucht und -Leistungsprüfung ausbilden. Danach führte ihn der Weg in den Turnierstall von Neustadt/Dosse. "Bei Günther Till ging es richtig los", sagt Mankiewicz, der 1987 dann auch in die DDR-Nationalmannschaft berufen wurde.
Nach der politischen Wende arbeitete Mankiewicz zunächst in den alten Bundesländern als Bereiter. Mitte der 90er Jahre kam er nach Sachsen-Anhalt und bewies mit der Gründung eines eigenen Ausbildungsbetriebes mit angeschlossener Deckstation eine Menge Mut. In seiner Erfolgschronik stehen inzwischen nicht nur diverse Meistertitel, sondern auch Namen von Pferden, die unter ihm groß geworden sind. Dazu gehört auch Caprisio, der seine Karriere jetzt unter Holger Wulschner fortführt. Nach dem ersten S-Sieg mit Kolibris As hat Mankiewicz mit dessen achtjähriger Tochter Konni zehn weitere erste Plätze erritten. Damit hat die Stute maßgeblichen Anteil daran, dass ihr Reiter jüngst das Goldene Reitabzeichen erhielt. "Konni ist zur Zeit leider mein einziges Top-Pferd," berichtet der Fachmann und lobt dabei die gute Partnerschaft mit der Agrargenossenschaft Etingen (Ohrekreis), die ihm das Pferd zur Verfügung stellt.
Etwa acht Stunden sitzt Rainer Mankiewicz täglich im Sattel - im Schnitt hat er sich um 15 Pferde zu kümmern. So beginnt für ihn ein Arbeitstag um 7 Uhr mit dem Füttern der Pferde und endet, nachdem er als Trainer sein Wissen an andere Reiter weitergegeben hat, zwischen 21 und 22 Uhr mit dem letzten Rundgang durch die Ställe. Da bleibt verständlicherweise kaum Zeit für ein anderes Hobby oder Urlaub mit der Familie.