Sportwetten Sportwetten: Bündnis gegen staatliches Wettmonopol geschlossen
Frankfurt/Main/dpa. - Die Diskussion um das staatlicheWettmonopol im Sport geht unvermindert weiter. Wie die DeutscheFußball Liga (DFL) am Donnerstag mitteilte, haben sich zahlreicheVerbände, Vereine, Medien und Unternehmen zu einem «Bündnis gegen dasWett-Monopol» zusammengeschlossen. Unter dem Motto «Spielen gehört nicht dem Staat, sondern allen», streben die Initiatoren eineregulierte Öffnung des Sportwettenmarktes an. Nach Aussage von NiklasProksch, Sprecher des Bündnisses, ist es das Ziel, «dieMinisterpräsidenten der Bundesländer davon zu überzeugen, ihreunnachgiebige Haltung zu überdenken und aufzugeben».
Das Bündnis ist überzeugt, «dass die Länder mit ihrer restriktivenHaltung gegen europäisches Recht verstoßen.» Der EuropäischeGerichtshof habe festgestellt, dass das Anbieten von Glücksspieleneine Dienstleistung ist, die der Dienstleistungs- undNiederlassungsfreiheit unterliegt.
Der Kampagne haben sich unter anderen TV-Sender wie das DSF undPremiere, die Handball-Bundesliga (HBL), Basketball-Bundesliga (BBL),das Sportmagazin «kicker», die Fußball-Bundesligisten Werder Bremen,VfB Stuttgart, Arminia Bielefeld sowie Zweitligist 1860 Münchenangeschlossen. Die Initiatoren kritisieren, «dass die Bundesländer anihrem Monopol festhalten und mitunter unverhältnismäßig hart gegenprivate Wettbewerber vorgehen vorgeblich, um der Spielsuchtvorzubeugen».
Die massive Bewerbung von Lotto-Jackpots sowie anderer staatlicherGlücksspielangebote lege jedoch einen anderen Schluss nahe: «DerSchutz der Bürger vor Spielsucht dient den meisten Bundesländernlediglich als Deckmantel, um die eigenen Einnahmen aus demstaatlichen Glücksspiel-Monopol zu sichern», heißt es auf derInternetseite des Bündnisse (www.kein-monopol.de).
Bundesliga-Tabellenführer Werder Bremen ist unterdessen mit einerVerfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht gegen dieUntersagung von Werbung für den privaten Sportwetten-Anbieter bwine.K. ebenso vorgegangen wie sein Sponsor.
In Hessen darf bwin keine Sportwetten oder andere Glücksspielemehr anbieten. Das Verwaltungsgericht Darmstadt bestätigte amDonnerstag eine Information der Lotto-Gesellschaft Hessen, derzufolgeeine von bwin angestrebte einstweilige Verfügung abgewiesen wurde.Die mit dem staatlichen Wettmonopol begründete Verbotsverfügung desRegierungspräsidiums Darmstadt sei sofort zu vollziehen (Az.: 3 G1896/06). Das Verbot gelte auch für das Internet.