Sportlerwahl 2004 Sportlerwahl 2004: «Sportler des Jahres» sind für 2004 gewählt

Baden-Baden/dpa. - Birgit Fischer und Michael Schumacher, dieDauerbrenner im Kanurennboot und Formel-1-Boliden, sowie die jungendeutschen Hockey-Olympiasiegerinnen sind die «Sportler des Jahres»2004. Das Trio setzte sich bei der 58. Wahl der InternationalenSportkorrespondenz (ISK/Böblingen) durch, an der sich 1500 deutscheSportjournalisten beteiligten. Vor 500 geladenen Gästen, darunterzahlreiche frühere und aktuelle Sportstars, wurden die Sieger amSonntagabend im Kurhaus von Baden-Baden geehrt.
Am Ende eines ereignisreichen Sportjahrs - unter anderem mitOlympischen Spielen, Fußball-EM und Tour de France - setzte sichSchumacher mit 2460 Stimmen vor Langlauf-Gesamtweltcupsieger RenéSommerfeldt (1842) und Radprofi Andreas Klöden (1752) durch, der alsTour-Zweiter überraschte. Der 35 Jahre alte Ferrari-Pilot wurdebereits zum siebten Mal Weltmeister, allerdings erst zum zweiten Malnach 1995 «Sportler des Jahres». Der Kerpener verbringt derzeittraditionell seinen Familienurlaub in seinem Haus in Norwegen.
Birgit Fischer hatte in diesem Jahr ein sensationelles Comebackhingelegt und mit 42 Jahren in Athen bei ihren sechsten Sommerspielenihren achten Olympiasieg eingefahren. Die bei Brandenburg/Havellebende zweifache Mutter siegte aber nicht nur mit dem Vierer,sondern gewann auch noch Silber im Zweier. Bei der Traditionswahl lagsie mit 4282 Stimmen zum ersten Mal vorn - und das ganz deutlich:Eisschnellläuferin Anni Friesinger, die in Berlin die WM-Titel über1000 und 1500 m holte, kam mit 1298 Stimmen auf Rang zwei vor JudithArndt (1213), die sich als Straßen-Radweltmeisterin sowie alsOlympia-Zweite empfohlen hatte. In Athen sorgte dieAusdauerspezialistin vor allem mit ihrem «Stinkefinger» auf derZielgeraden für Schlagzeilen.
Birgit Fischer und Michael Schumacher folgten Schwimmerin HannahStockbauer und Radprofi Jan Ullrich, die im Vorjahr triumphierthatten. Der erfolgreichste Motorsportler der Welt und dieroutinierteste Kanutin waren kürzlich auch bei der ZDF-Aktion «UnsereBesten - Sportler des Jahrhunderts» gewählt worden.
Bei der «Mannschaft des Jahres» setzte sich nach den Fußball-Weltmeisterinnen 2003 wieder ein Frauen-Team an die Spitze: DieHockeyspielerinnen um Bundestrainer Markus Weise wurden für ihrenvöllig überraschenden Olympiasieg belohnt, den sie mit dem 2:1-Endspielsieg gegen den Topfavoriten Niederlande perfekt gemachthatten. Sie gewann mit 3334 Stimmen vor dem Handball-Nationalteam(2937) der Männer, das im Endspiel von Athen verlor, sowie Fußball-Meister und Pokalsieger Werder Bremen (1582). «Die Sieger sollenVorbilder sein, echte Persönlichkeiten», betonte ISK-Chef KlausDobbratz das Motto der seit 1947 stattfindenden Wahl.