Spitze des Wasserverbrauchs verlagert sich in Corona-Krise

Mainz/Koblenz - Geschlossene Schulen und Homeoffice machen sich auch am Wasserverbrauch bemerkbar: Der morgendliche Höhepunkt des Trinkwasserverbrauchs in Mainz ist in der Corona-Krise etwas später, nicht so stark und länger auf gleichhohem Niveau, wie der Sprecher der Stadtwerke Michael Theurer der Deutschen Presse-Agentur sagte. Eine Verschiebung des morgendlichen Höchststands beim Wasserverbrauch gebe es auch im Großraum Koblenz, sagte der Sprecher der für die Wasserwerke zuständigen Energieversorgung Mittelrhein, Marcelo Peerenboom. „Statt zwischen 5.30 und 6.00 Uhr ist der Peak jetzt erst um 7.00 Uhr.”
Die Menschen müssten morgens nicht so früh raus, nennt Theurer als Grund. Die Tochter der Mainzer Stadtwerke, die Mainzer Netze GmbH, beliefert rund 250 000 Menschen in Mainz, den Wiesbadener AKK-Vororten und dem Raum Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg. An einem Dienstag vor der Corona-Krise (18. Februar) war der Höhepunkt des Trinkwasserverbrauchs morgens kurz vor 7.30 Uhr und mit mehr als 3500 Kubikmetern deutlich stärker als an einem Dienstag (24. März) während der Corona-Krise.
Trotz häufigen Händewaschens ist der Wasserverbrauch aber leicht zurückgegangen. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein und auch am Rückgang der Industrieproduktion liegen, sagte Theurer. Die Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein, die 160 000 Haushalte im Großraum Koblenz mit Trinkwasser versorgen, erleben dagegen einen Anstieg des Verbrauchs. „Wir haben jetzt schon so viel Wasserabsatz wie sonst im Sommer, wenn sowieso mehr Wasser verbraucht wird, also rund 30 000 Kubikmeter pro Tag”, sagte Peerenboom. Normal wären im April nur etwa täglich 25 000 Kubikmeter. Ursache sei wohl das verstärkte Händewaschen, aber auch die gegenwärtige Trockenheit: „Viele wässern jetzt ihre Gärten.” (dpa/lrs)