Spanien Spanien: «Barca»-Vorstand zurückgetreten

Barcelona/dpa. - Interimspräsident Enric Reyna und alle anderen Vorstandsmitglieder des FC Barcelona haben ihre Ämter niedergelegt. Bis zur Wahl eines neuen Clubchefs werden die Geschicke des 16- maligen spanischen Fußball-Meisters von einer geschäftsführenden Kommission unter dem Vorsitz des 76 Jahre alten Mathematik-Professors Joan Trayter gelenkt. Das Gremium entschied am Dienstag in seiner ersten Amtshandlung, dass die 105 000 «Barça»-Mitglieder am 15. Juni einen neuen Clubchef wählen sollen.
Reyna hatte vor seinem Rücktritt mitgeteilt, dass der Club, der bis vor wenigen Jahren einer der reichsten Vereine der Welt war, eine Schuldenlast von fast 100 Millionen Euro angehäuft hat. Allein in dieser Saison machte «Barça» Verluste in Höhe von 55 Millionen Euro. Die Katalanen laufen Gefahr, in der kommenden Spielzeit erstmals seit der Einführung des Europapokals in keinem europäischen Wettbewerb vertreten zu sein. Der spanische Top-Club kann sich allenfalls noch für den UEFA-Cup-Wettbewerb qualifizieren.
Der Club strebt für die kommende Saison einen Neubeginn und den Aufbau eines neuen Teams an. Reyna plädierte dafür, zum Abbau der Schulden Spieler und Immobilien zu verkaufen. Der Bauunternehmer hatte im Februar den zurückgetretenen Clubchef Joan Gaspart abgelöst, der als einer der Hauptverantwortlichen für die sportliche und finanzielle Krise gilt. Gaspart hatte in zweieinhalb Jahren 200 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben, von denen praktisch keiner bisher die Erwartungen erfüllte.