Sonntagsspiel Sonntagsspiel: Nullnummer in Bremen
Bremen/dpa. - Das Team von Trainer Thomas Schaaf kam gegen dieNiedersachsen am Sonntag trotz zahlreicher Chancen nicht über eine«Nullnummer» hinaus und rangiert mit acht Zählern auf dem fünftenPlatz der Fußball-Bundesliga. «Wir haben heute gesehen, dass wirnicht ganz nach oben gehören», sagte Werder-Keeper Tim Wiese.
<Vor 34 000 Zuschauern im ausverkauften Bremer Weserstadionberannten die Hausherren zwar in der zweiten Halbzeit dasHannoveraner Tor, doch fanden Mesut Özil und Co. kein Mittel, um dendritten Sieg in Serie einzufahren. Stattdessen konnten die Gäste übereinen wertvollen Auswärtszähler jubeln, durch den sie auf den elftenRang kletterten. «In Bremen einen Punkt zu machen, ist in unsererSituation aller Ehren wert», sagte Coach Andreas Bergmann, dem einigeStammkräfte fehlten. Sein Gegenüber Schaaf bemängelte, dass «einiges»gefehlt habe. «Wir haben uns zu viel auf Einzelaktionen eingelassen»,monierte Schaaf.
Vier Tage vor dem Gruppenphasen-Auftakt in der Europa League beimportugiesischen Club Nacional Funchal taten sich die Bremer im erstenDurchgang schwer. Vom neuen Nationalelf-Liebling Özil gingen nurwenig zündende Ideen aus, gegen das dicht gestaffelte 96- Mittelfeldgab es kaum ein Durchkommen. So verwunderte es auch nicht, dassWerders anfänglich einzige Chance aus einer Ecke resultierte: DenKopfball von Claudio Pizarro (10. Minute) kratzte Sofian Chahed, dersein Startelf-Debüt für Hannover gab, von der Linie. 96-KeeperFlorian Fromlowitz, der den erkrankten Nationaltorhüter Robert Enkevertrat, war zunächst beschäftigungslos, ehe er im zweiten Durchgangmehrfach glänzte. «Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man weiß,dass die Nummer zwei absolut bundesligatauglich ist», lobte Bergmann.
Auch Fromlowitz' Gegenüber Tim Wiese musste im erstenSpielabschnitt nur bei einer Direktabnahme von Jiri Stajner (6.)eingreifen. Ansonsten tauchten beide Teams nur selten in dengegnerischen Strafräumen auf, statt Tempo-Fußball bekamen dieZuschauer nur Mittelfeldgeplänkel zu sehen.
Das Signal für deutlich schwungvollere zweite 45 Minuten gabInnenverteidiger Per Mertesacker (46.), der eine Özil-Ecke per KopfRichtung 96-Gehäuse drückte. Steven Cherundolo klärte aber auf derLinie. Nun schien es so, als könnten die Bremer an die vergangenenfünf Heimpartien gegen Hannover anknüpfen, als sie im Schnitt mehrals viermal pro Spiel erfolgreich waren. Doch Tim Borowski (50.) undMarko Marin (53.), der neben Pizarro als zweite Spitze agierte undfür Aaron Hunt weichen musste, hatten mit ihren Schüssen kein Glück.
Unübersehbar aber war, dass das Schaaf-Team nun das Heft desHandelns übernommen hatte. Die Doppelchance für Pizarro (58.), beider Fromlowitz das Vertrauen von Trainer Andreas Bergmannrechtfertigte, resultierte aus der wachsenden Überlegenheit desPokalsiegers. Auch Özil kam besser zur Entfaltung, obwohl der 20-Jährige noch weit von seiner Gala-Form im Länderspiel gegen Südafrikaentfernt war und seine beste Gelegenheit in der 71. Minute ausließ.Auf der Gegenseite war Hannover in der Schlussphase nur bei Konternüber Angreifer Didier Konan Ya (70./75.) gefährlich.