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Sonne und Millionen für ein Viertel in West

Von SABINE WESNER 01.12.2009, 21:54

Halle/MZ. - WITTENBERG / MZ- Die Witra Service GmbH, eine Tochter der Wittenberger Wohnungsbaugesellschaft Wiwog hat gestern acht moderne Photovoltaikanlagen in Wittenberg West offiziell in Betrieb genommen. "Das ist nur der Anfang einer kompletten Sanierung des Wohngebietes", informierte Wiwog-Geschäftsführer Rando Gießmann. So sollen "bis 2015 etwa 15 Millionen Euro in die Aufwertung und Entwicklung des Quartiers investiert werden". Auslöser für das gewaltige Projekt sei das bereits ausgezeichnete Konzept zur "Energetischen Sanierung von Großwohnsiedlungen" in dem Stadtviertel, das einst vom Orkan "Kyrill" heimgesucht worden war. Die Wiwog wolle damit die Attraktivität des Wohngebietes für alle Generationen erhöhen.

Dass dabei der energetische Teil einen großen Anteil hat, ist nicht zu übersehen. Seit September hat die Güwag Engineering GmbH aus Axien hier auf 1 800 Quadratmeter Dachfläche von sechs Wohnhäusern in der Erich-Mühsam- und der Dessauer Straße acht Photovoltaikanlagen, die übriges aus dem nahen Solar Valley in Thalheim stammen, errichtet, informiert Gießmann über den 660 000 Euro teuren ersten Bauabschnitt. "Im nächsten Jahr soll es, soweit die Sparkasse das Vorhaben wieder finanziert, weitergehen", ist der Geschäftsführer optimistisch und spricht von etwa drei Millionen Euro, die dann zur Energiegewinnung auf den Gebäuden in der Fichtestraße investiert werden sollen.

Dirk Serif, Teamleiter Firmenkundenbetreuung bei der Sparkasse Wittenberg, sieht da keine Probleme. "Allein in diesem Jahr haben wir den Bau solcher Anlagen für mehrere Millionen Euro unterstützt", sagt Serif und kündigt auch gleich ein Sonderprogramm für derartige Projekte an, das das Kreditinstitut 2010 sowohl für gewerbliche als auch private Bauherren auflegen will.

"Es ist beachtlich, was Witra und Wiwog hier investieren. Die jetzt errichteten Solaranlagen mit einer Größe von 180 Kilowattpeak sollen im Jahr etwa 175 000 kWh produzieren. Das entspricht einer Emissionsreduzierung von beachtlichen 122 Tonnen CO", spricht der Finanzfachmann von einem wichtigen Beitrag zur Luftverbesserung in dem Wittenberger Stadtgebiet.

"Auch das ist ein wesentlicher Bestandteil zur Aufwertung des Wohngebiets, zu der ebenso das geplante Ärztehaus, das Gewerbegebiet, geeignete Infrastrukturen und neben den sanierten Wohnungen auch ein attraktives Wohnumfeld gehören", ist Gießmann überzeugt, der künftig alle geeignete Wiwog-Dachflächen im Quartier mit Solarzellen ausstatten will.

Die Einnahmen aus dem Verkauf der Solarenergie werden nämlich direkt in die Sanierung der Häuser zugunsten der dort lebenden Mieter fließen, verspricht Gießmann, der hofft, damit einen wichtigen Grundstein gelegt zu haben, dass Leerstand in den Wiwog-Häusern in Wittenberg West auch künftig ein Fremdwort bleibt.