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Skispringen-Weltcup Skispringen-Weltcup: Vorbereitungen in Willingen auf vollen Touren

Von Eric Dobias 06.02.2003, 16:41
Ehrenamtliche Helfer des SC Willingen präparieren am Donnerstag (06.02.2003) die Anlaufspur der Mühlenkopfschanze im nordhessischen Willingen mit griffigem Altschnee. Im Vorfeld der beiden am kommenden Wochenende (08./09.02) stattfindenden Weltcup-Skispringen sind seit Tagen viele freiwillige Helfer im Einsatz. In den letzten Tagen sind starke Schneefälle nieder gegangen. Der Schnee liegt teilweise bis zu 90 Zentimeter hoch. (Foto: dpa)
Ehrenamtliche Helfer des SC Willingen präparieren am Donnerstag (06.02.2003) die Anlaufspur der Mühlenkopfschanze im nordhessischen Willingen mit griffigem Altschnee. Im Vorfeld der beiden am kommenden Wochenende (08./09.02) stattfindenden Weltcup-Skispringen sind seit Tagen viele freiwillige Helfer im Einsatz. In den letzten Tagen sind starke Schneefälle nieder gegangen. Der Schnee liegt teilweise bis zu 90 Zentimeter hoch. (Foto: dpa) dpa

Willingen/dpa. - Ralf Schumacher kommt an die Schanze, Rainer Schüttler drückt im fernen Buenos Aires die Daumen: Beim Griff nach dem Gelben Trikot des Weltcup-Führenden kann Sven Hannawald am Wochenende in Willingen auf die Unterstützung der geballten Sport- Prominenz und von jeweils 34 000 Zuschauern setzen. Der Hinterzartener startet auf der Mühlkopfschanze bei den seit Monaten ausverkauften Springen den Angriff auf Spitzenreiter Janne Ahonen (Finnland), der mit einem Vorsprung von 27 Punkten anreist. «Ich denke nicht an das Gelbe. Ich will den Fans eine tolle Vorstellung bieten. Der Rest kommt von allein», sagte Hannawald gewohnt zurückhaltend.

Neben BMW-Pilot Ralf Schumacher wollen unter anderen auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug und Handball-Bundestrainer Heiner Brand den deutschen Vorzeigespringer siegen sehen. Sogar Tennis-Held Schüttler fiebert beim Daviscup im fernen Argentinien mit: «Ich wäre gern einmal in Willingen dabei. Aber immer, wenn dort Skispringen ist, muss ich arbeiten. Ich wünsche Hanni & Co. viel Glück», sagte der aus dem benachbarten Korbach stammende Australian-Open-Finalist.

Vorjahressieger Hannawald möchte den Fans beim Heimspiel erneut ein Spektakel bieten und hofft auf eine gelungene Generalprobe für die Weltmeisterschaften. Da der 28-Jährige derzeit jedoch der einzige Siegspringer im Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) ist, sind die Sorgenfalten bei Bundestrainer Reinhard Heß zwei Wochen vor der ersten von drei WM-Entscheidungen kaum zu übersehen. «Die Probleme machen mich nicht krank, aber sie sorgen für Unruhe», räumte der Thüringer ein.

Dass die neben Hannawald fixen WM-Starter Martin Schmitt (Furtwangen), Michael Uhrmann (Rastbüchl) und Georg Späth (Oberstdorf) seit Wochen im Mittelmaß versinken, macht dem Coach die in Willingen anstehende Nominierung des fünften WM-Fahrers nicht gerade leichter. Um den vakanten Platz streiten sich Christof Duffner (Schönwald), Stefan Pieper (Winterberg), Michael Neumayer (Berchtesgaden) und Maximilian Mechler (Isny).

Insbesondere der viermalige Weltmeister Martin Schmitt bereitet den Trainern Sorge. «Das ist eine ganz schwierige Situation für ihn. Ich glaube, dass er im Moment ein paar Dinge erzwingen will. Aber das geht im Skispringen nicht», erklärte Heß. Er hofft, dass der 25 Jahre alte Titelverteidiger auf der Großschanze vor heimischer Kulisse endlich zu alter Stärke zurückfindet. «Martin hat es schon oft geschafft, sich mit nur zwei guten Sprüngen wieder auf das Gleis zu bringen. Wir geben nicht auf», meinte Heß, der als letztes Mittel einen Materialwechsel ansieht.