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Skispringen-Weltcup Skispringen-Weltcup: Uhrmann will wieder aufs Podest

Von Eric Dobias 02.02.2007, 20:20
Michael Uhrmann springt am Freitag in der Qualifikation beim Weltcup in Titisee-Neustadt mit 137 Metern auf den zweiten Platz. (Foto: dpa)
Michael Uhrmann springt am Freitag in der Qualifikation beim Weltcup in Titisee-Neustadt mit 137 Metern auf den zweiten Platz. (Foto: dpa) dpa

Titisee-Neustadt/dpa. - Drei Wochen vor Beginn der Titelkämpfe in Sapporo willUhrmann mit einem Podestplatz ein weiteres Achtungszeichen setzen und seine in der Vorwoche schwächelnden Kollegen mitreißen. «Ich habe nach meinem Sieg in Oberstdorf keinen Druck mehr, bin wie das gesamte Team befreit. Es wird zwar nicht so sein, dass ich jetzt immer davorne rumtanze, aber im Kampf um einen Podiumsplatz kann ichmitmischen», erklärte der 28 Jahre alte Bayer zuversichtlich.

In der Qualifikation am Freitag untermauerte er mit einem Sprungauf 137 Meter als Zweiter hinter dem Polen Adam Malysz (141 m) seineAmbitionen. Uhrmann ist aber auch als Motivator gefragt, denn derletzte Platz für den Team-Wettbewerb, in dem sich die deutschenSkispringer bei der Weltmeisterschaft die größte Medaillenchanceausrechnen, ist immer noch vakant. «Wir brauchen einen vierten Mann,das ist jetzt das Wichtigste», sagte Uhrmann. «Wir werden einen Wegfinden, eine schlagkräftige Mannschaft an den Start zu bringen»,erklärte Rohwein vor dem Auftakt der «englischen Woche» mit denfolgenden Heim-Weltcups in Klingenthal (7. Februar) und Willingen(10./11. Februar).

Danach wird der Chefcoach entscheiden, wer neben den gesetztenUhrmann, Martin Schmitt und Jörg Ritzerfeld, die ebenfalls souveränden Wettbewerb am Samstag (16.15 Uhr/ZDF live) erreichten, einenPlatz im WM-Team erhält. Christian Ulmer hat zwar die Norm erfüllt,springt seit Wochen aber nur hinterher und verpasste am Freitag wieTeam-Olympiasieger Stephan Hocke die Qualifikation. Der Oberhofer istnach seiner langen Verletzungspause noch nicht wieder stabil, GeorgSpäth befindet sich weiter in der Krise. Der Oberstdorfer wurde nachseinem missglückten Comeback in der Vorwoche sofort wieder aus demWeltcup-Team genommen.

Dennoch hat Rohwein die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Späthrechtzeitig zu seiner alten Stärke zurückfindet. «Er hat ein Tief. Esmuss unser Bestreben sein, ihm da wieder raus zu helfen», sagte derBundestrainer. Späth absolviert derzeit ein Spezialtraining und wirdfrühestens in Willingen wieder zur Mannschaft stoßen. «Es ist eineextrem schwierige Situation für Georg. Wir haben beide die Skifirmagewechselt und müssen ein neues Gefühl entwickeln. Bei mir geht es,bei ihm nicht. Er findet kein Flugsystem. Für uns wäre es sehrwichtig, wenn es bis zur WM bei ihm noch klappt», sagte Uhrmann.

Die Schwäche der Etablierten eröffnet urplötzlich dem Nachwuchseine Chance. In Titisee-Neustadt darf sich der erst 16 Jahre altePascal Bodmer beweisen, der das Vertrauen auf Anhieb rechtfertigte.Der Schüler qualifizierte sich mit 119,5 Metern erstmals für einWeltcup-Springen. «Bislang hat sich keiner im Weltcup behauptenkönnen, aber bei den Jungen kann der Knoten schnell mal aufgehen. Aufjeden Fall müssen die Besten zur WM mit», sagte Martin Schmitt. Deram vergangenen Montag 29 Jahre alt gewordene Team-Routinier will sichmit einem Top-Resultat vor heimischer Kulisse ein nachträglichesGeburtstagsgeschenk bereiten und die Schlappe von Oberstdorfvergessen machen.