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Skispringen Skispringen: Georg Späth verpasst knapp eine WM-Medaille

19.02.2005, 17:46
Der Slowene Rok Benkovic posiert am Samstag (19.02.2005) nach seinem Sieg auf der Normalschanze bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oberstdorf mit seinen Sprungski und dem roten Leibchen des Titelträgers. (Foto: dpa)
Der Slowene Rok Benkovic posiert am Samstag (19.02.2005) nach seinem Sieg auf der Normalschanze bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oberstdorf mit seinen Sprungski und dem roten Leibchen des Titelträgers. (Foto: dpa) dpa

Oberstdorf/dpa. - «Schade, nur 1,5 Punkte am dritten Platz vorbei, das ist sehrknapp», meinte ein sichtlich enttäuschter Georg Späth, der nachMeinung von Bundestrainer Peter Rohwein die Medaille im erstenDurchgang verloren hatte. Da konnte der Allgäuer immer nocheinigermaßen günstige Bedingungen zu nicht mehr als 97 m nutzen. «DerSprung war aber okay», hatte er gesagt, nachdem extra für ihn derWettbewerb unterbrochen wurde. «Zu diesem Zeitpunkt herrschte starkerRückenwind. Es war gut, dass die Jury mich noch einmal rausgeholthat», betonte Späth.

Im zweiten Durchgang gab es dann bei längerem Anlauf fastWindstille. «Der Sprung war auch gut, aber eben am Treppchen vorbei»,sagte der 23-Jährige, der nun auf den Team-Wettbewerb am Sonntaghofft. «Da wollen wir die Medaille, das Potenzial haben wir», gab ereine Kampfansage. Begründet wurde diese mit den Sprüngen und denknappen Punktrückständen der anderen beiden Deutschen im Finale.Martin Schmitt (Furtwangen) belegte am Ende Rang 12, Michael Uhrmann(Rastbüchl) wurde 16.

Schmitt, im Training in blendender Verfassung, haderte mit denWindbedingungen. Vor allem im ersten Durchgang fehlte dem bislangletzten deutschen Medaillengewinner bei einer WM auf derNormalschanze (2001, Silber) das notwendige Fluggefühl. «Ich hatteextreme Höhe und bin dann einfach durchgefallen», schimpfte Schmittund bekam von seinem einstigen Trainingskollegen Sven HannawaldRückendeckung: «Ich dachte, ich kenne mich aus, aber alle meine Tippssind daneben gegangen. Sie hatten alle im unteren Bereich keinenWind», meinte der immer noch an den Folgen des so genannten Burn-out-Syndroms leidende Hinterzartener. Auch nach seinem zweiten Versuchwar Schmitt nicht in Jubelstimmung: «Es war arg zäh. Es ist nicht dasErgebnis, das ich mir erträumt hatte.»

Michael Uhrmann suchte die Schuld nicht beim Wind, sondern beisich selbst. «Die Sprünge waren beide nicht optimal, das hat auch dieVideoanalyse gezeigt. Vor allem im zweiten Durchgang hat sich negativausgewirkt, dass ich nicht der Absprungstärkste bin. Am Ende ist esegal, ob du Achter oder 20. bist», meinte der beständigste Deutschein dieser Saison traurig.

Dagegen führte Benkovic wahre Freudentänze auf. «Auf den hättekeiner gewettet», sagte Uhrmann. Die Wettquote auf einen Erfolg desSlowenen war 41:1. «Ich hätte nie gedacht, dass ich hier vorn seinkann. Vor dem Finale habe ich regelrecht gezittert. Aber ich habeauch noch einen zweiten guten Sprung geschafft. Ich war in der Saisonnicht gut, aber jetzt habe ich rechtzeitig zur WM meine Top-Form»,sagte der Überraschungs-Weltmeister.

Georg Späth fasst sich am Samstag (19.02.2005) nach seinem ersten Sprung der WM-Konkurrenz von der Normalschanze bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oberstdorf an die Nase. Der Lokalmatador wurde als bester Deutscher Fünfter. (Foto: dpa)
Georg Späth fasst sich am Samstag (19.02.2005) nach seinem ersten Sprung der WM-Konkurrenz von der Normalschanze bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oberstdorf an die Nase. Der Lokalmatador wurde als bester Deutscher Fünfter. (Foto: dpa)
dpa