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Skispringen Skispringen: Erste Alu-Schanze eingeweiht

Von Detlef Anders 27.04.2008, 17:41

Harzgerode/MZ. - Jonas ist aufgeregt. Nicht nur, weil er an diesem Samstag zehn Jahre alt geworden ist: Er darf den "Weihesprung" der neuen Harzgeröder Skisprungschanze machen. Rund 300 Leute schauen dem Ballenstedter dabei zu; seine Mutti Sandra Möbes und die Geburtstagsgäste sind gespannt. 13,5 Meter sind am Ende zwar kein Schanzenrekord, doch eine Leistung, der die Zuschauer höchsten Respekt zollen.

"Mein Vater wäre stolz auf seine Jungs, die das hier wieder erstehen ließen", betonte Klaus Bremmel, der aus Leipzig angereiste Sohn des Harzgeröder Ehrenbürgers. Ernst Bremmel hatte als Sportlehrer und Trainer viel für den Wintersport getan. Doch die alten Holz-Schanzen waren morsch geworden, so dass sich der Wintersportverein entschloss, sie 2004 abzureißen, berichtete Vereinschef Falk Schilling. Er würdigte vor allem die "paar Verrückten", die viele 1 000 Stunden im Ehrenamt gearbeitet haben: Nach einer kleinen Fünf-Meter-Schanze und einer Winterschanze errichteten sie nun unter Führung von Abteilungsleiter Knut Becker in Eigenleistung die Aluminiumschanze. Hilfe kam von vielen Sponsoren und Lotto-Toto-Geldern für den Matten-Belag, auch vom Forst gab es Unterstützung. "So etwas soll man erst mal woanders suchen", lobte Klaus Bremmel, der nun hofft, dass ein Harzgeröder wieder Spitzensportler wird.

"Ich freue mich, dass das Skispringen in Harzgerode weitergeht", sagte Bürgermeister Horst Schöne. "Das ist eine tolle Sache", freute sich Brigitte Dämmig, die als eine der vielen Harzgeröder Zuschauer vor allem mit Walther Thalmann, einem Schulfreund ihres Urenkels, mitfieberte. "Ich hoffe, dass sie viele Siege einfahren und die Begeisterung anhält." Als Fachmann freute sich Helmut Reichertz, Trainer des WSV Braunlage, über die "gelungene, sehr schöne Anlage für Anfänger" in Harzgerode und die gute Nachwuchsarbeit, die der ganzen Harzregion gut tun wird.

Knut Becker dankte den vielen Helfern, die bis zuletzt geholfen haben, das Umfeld aufzuräumen und für den Fließend-Wasser-Anschluss der Edelstahl-Spur sorgten. Vielleicht fühlen sich angesichts der großen Resonanz ja einige Sponsoren ermutigt, die Skispringer weiter zu unterstützen. Doch die nächste Schanze hätte dann eine ganz andere Dimension, weiß Knut Becker. Er freut sich erst einmal darauf, dass in Ballenstedt auf der 27-Meter-Schanze des SV Fortuna neue Matten verlegt werden. Am 8. November, so verriet Karl-Heinz Pape, soll dort der nächste Weihesprung erfolgen. Jonas Möbes wird dann vielleicht den Harzgerödern den Vortritt lassen.