Skispringen Skispringen: Endspurt um Tickets bei WM-Generalprobe
Klingenthal/dpa. - Das letzte Weltcup-Springen vor den in zwei Wochen beginnenden nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Sapporo trägt Final-Charakter, denn am Abend des 10. Februar muss Bundestrainer Peter Rohwein sein sechsköpfiges Aufgebot für die Titelkämpfe nominieren. «Jeder hat bei mir bis zur letzten Sekunde eine Chance. Man muss sie aber auch nutzen», sagte Rohwein.
Drei von sechs Springern haben bereits ihren Platz im Flugzeug nach Japan sicher. Der stärkste deutsche Skispringer, Michael Uhrmann, ist gesetzt. Durch seinen fünften Platz beim Flutlicht-Spektakel in Klingenthal behauptete er seinen achten Gesamtplatz im Weltcup und nährte Hoffnungen auf Edelmetall. Einen Podestplatz verpasste der Bayer bei der gelungenen Weltcup-Premiere im Vogtland, die der Österreicher Gregor Schlierenzauer gewann, wieder nur knapp.
Der nach seinem Sturz wieder auf dem Weg der Genesung befindliche Routinier Martin Schmitt (Furtwangen) ist ebenso gesetzt wie Jörg Ritzerfeld (Oberhof), der in Klingenthal Pech mit dem Wind hatte nur auf Rang 46 landete. Christian Ulmer (Wiesensteig) hat die Norm erfüllt, schwächelt aber seit Wochen und soll sich in Willingen beweisen. Gleiches fordert Rohwein von Georg Späth (Oberstdorf) und Stephan Hocke (Oberhof).
Späth, der seit Monaten seiner Form hinterher läuft und zuletzt ein Sondertraining in Hinterzarten absolvierte, genießt immerhin einen Bonus beim Coach. «Ich weiß, wie er funktioniert. Wenn er in die Nähe der WM-Norm kommt, ist er dabei. Ihn kann man als Joker immer mitnehmen», sagte Rohwein. Hoffnungen machen sich auch die Youngster Kevin Horlacher (27./Degenfeld) und Pascal Bodmer (29./Messstetten). Zumal Rohwein betonte: «Ich will auch junge Leute einsetzen und damit Zeichen setzen.» In Willingen erhält deshalb der 16 Jahre junge Tobias Bogner (Oberstdorf) seine Chance.
Klingenthal hat seine Bewährungsprobe bei der Premiere mit Bravour bestanden. «Die Bedingungen waren durch den Schneefall nicht einfach. Aber das haben sie hier gut in den Griff bekommen. Es war ein hochkarätiger Wettkampf vor sensationeller Kulisse - absolut Weltcup- würdig. Ich wünschte mir, wir hätten nur solche Veranstaltungen», lobte Rohwein. Die Sportler genossen die Stimmung auf den Rängen, 20 000 Zuschauer erzeugten eine heißblütige Atmosphäre im eisigen Schneetreiben. «Das Publikum war toll, es hat großen Spaß gemacht», sagte Uhrmann. Die Sachsen untermauerten damit eindrucksvoll ihre Ambitionen, in den Weltcup-Kalender aufgenommen zu werden.