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Ski alpin Ski alpin: Start von Martina Ertl wegen Gehirnerschütterung unklar

Von Arne Richter und Marc Zeilhofer 01.02.2005, 16:46

Santa Caterina/Bormio/dpa. - Neuschnee und starker Wind haben dasProgramm bei den alpinen Weltmeisterschaften durcheinander gebracht,doch Martina Ertl kam die Absage des Abfahrtstrainings gerade recht.Die Weltmeisterin von 2001 musste wegen ihrer Knieblessuren nach demSturz im Super-G vom Sonntag auch am Dienstag behandelt werden. DreiTage vor dem Kombinations-Wettbewerb am Freitag im italienischenSanta Caterina wachsen die Zweifel, ob die 31-Jährige rechtzeitig fitwird, zumal sie auch noch eine Gehirnerschütterung erlitt, wie sie amDienstagabend bestätigte. «Wenn es geht, will ich am Freitag fahren»,betonte Martina Ertl, die fast den ganzen Tag im Bett verbrachte.

Mehr als ein Spaziergang war für sie am Dienstag nicht drin.Dennoch hofft die Lenggrieserin ebenso wie Trainer Wolfgang Maier,dass ein Start möglich sein wird. Maier setzt auf den Faktor Zeit:«Wir entscheiden Tag auf Tag. Es kann sich noch viel ändern.»

Während der Rest des kleinen deutschen WM-Teams um Hilde Gerg denungewollten freien Tag zum Techniktraining nutze, begab sich MartinaErtl zur Therapie. Neben der Kombination, in der sie auch bei denTitelkämpfen vor zwei Jahren als Sechste ihr bestes Resultaterzielte, will sie bei ihrer siebten und letzten WM auch noch imRiesenslalom, Slalom und Teamwettbewerb antreten. Nur ein Start inder Spezialabfahrt am Sonntag ist nicht geplant. MannschaftsarztErnst-Otto Münch hatte bei Martina Ertl, die sich im November eineKnöchelblessur zugezogen hatte, eine Meniskusquetschung und eineZerrung in den Knien diagnostiziert.

Die Herren starteten in Bormio beim zweiten Abfahrtstraining wegenstarken Windes im oberen Teil der «Stelvio»-Piste auf der 260 mkürzeren Kombinationsstrecke. Die Österreicher vertagten deshalb ihremit Spannung erwartete interne Qualifikation für das Rennen amSamstag. Hermann Maier dürfte das Ergebnis trotzdem nicht gefallenhaben. Der Superstar kam in 1:55,82 Minuten nur auf Platz 18. Der«Herminator», der erstmals eine Qualifikation bestreiten muss, hätteso die Teilnahme an der Abfahrt am Samstag verpasst. «Es müsste aucheine Rolle spielen, dass ich hier schon oft gewonnen habe», sagte derGesamt-Weltcupsieger.

Auf die ersten beiden Ränge kamen Maiers Rivalen um einenStartplatz, Christoph Gruber (1:54,13) und Fritz Strobl (1:54,16).Dritter wurde überraschend der Brite Finlay Mickel (1:54,60). VorMaier platzierte sich auch noch der vierte Kandidat um drei freieösterreichische Plätze, Werner Franz (1:55,67). Die deutschen Starterverpassten wie im ersten Training die Spitzenränge. Florian Eckert(Lenggries) kam in 1:55,97 Minuten auf Platz 20, einen Rang dahinterlandete Max Rauffer (1:56,04). «Der Wind war oben sehr heftig undsehr unterschiedlich», sagte der Leitzachtaler.

Für die kommenden Trainingsläufe erwartet Damen-Trainer Maier ein«großes Pokerspiel». Wegen der Startzeit um 11.45 Uhr werden dieLäuferinnen ab Startnummer 20 wohl wie im Super-G nicht mehr besteSichtverhältnisse haben. Um einen günstigen vorderen Startplatz zuerhalten, müssen die Rennfahrerinnen angesichts der FIS-Regeln einenSpitzenrang im Training vermeiden.