1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Ski alpin: Ski alpin: Blardone gewinnt Riesenslalom-Show vor Miller

Ski alpin Ski alpin: Blardone gewinnt Riesenslalom-Show vor Miller

Von Helen Scott-Smith und Marc Zeilhofer 11.01.2005, 16:17
Der italienische Skialpine Massimiliano Blardone nimmt im Februar 2003 eine Bodenwelle. (Foto: dpa)
Der italienische Skialpine Massimiliano Blardone nimmt im Februar 2003 eine Bodenwelle. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Adelboden/Schweiz/dpa. - Im bisher spektakulärsten Skirennendieses Winters bot Bode Miller die beste Show, aber der ItalienerMassimiliano Blardone war beim schwersten Riesenslalom-Weltcupschneller. Der 25-Jährige holte sich in Adelboden (Schweiz) in2:19,84 Minuten am Dienstag seinen ersten Weltcupsieg. «Je schwerer,desto besser für mich», sagte Blardone, der Weltmeister Miller(USA/2:20,02) auf Rang zwei verwies. Miller hatte im ersten Laufeinen Stock verloren und blieb im zweiten Durchgang nur dank einesartistischen Spagats im Rennen. Dritter wurde Kalle Palander(Finnland/2:20,23). Didier Defago (Schweiz) schied als Führender desersten Laufs im zweiten Durchgang aus.

Andreas Ertl (Lenggries) verpasste auch im sechsten Riesenslalomder Saison den Finallauf und muss um seine Teilnahme an derWeltmeisterschaft in Bormio vom 28. Januar bis 13. Februar zittern.Vor 17 000 Zuschauern im Berner Oberland forderte die wellige unddaher technisch äußerst anspruchsvolle Kuonisbärgli-Strecke ihrenTribut. Andreas Schifferer (Österreich) und besonders Daron Rahlves(USA) stürzten schwer. Von einer Bodenwelle ausgehoben segelte Hobby-Fallschirmspringer Rahlves meterhoch durch die Luft. Der Super-G-Weltmeister von 2001 blieb aber dem Augenschein nach unverletzt underreichte zu Fuß das Ziel.

Miller ist als Führender im Gesamtweltcup mit 988 Punkten seinemerklärten Ziel, als erster Skirennfahrer die 2000-Punkte-Marke zuüberschreiten, wieder näher gekommen. Mit großem Abstand folgen dieÖsterreicher Benjamin Raich (690) und Hermann Maier (554). DerTitelverteidiger wurde in Adelboden, wo er vor zwei Jahren seinComebach nach seinem schweren Motorradunfall gefeiert hatte, nur 18.

Andreas Ertl ist für seine fünfte WM-Teilnahme auf die Gnade desDeutschen Skiverbandes (DSV) angewiesen. Der 29-Jährige schied imersten Lauf aus. «Im Steilhang war ein Schlag in der Piste und denhabe ich abbekommen», sagte Ertl, der seine letzten Weltcup-Punkte imRiesenslalom vor einem Jahr in Adelboden als 14. gewann. «Wir werdendie WM-Mannschaft erst nach den Rennen in Kitzbühel Ende nächsterWoche aufstellen», sagte Cheftrainer Werner Margreiter.

Der Österreicher deutete aber an, dass er auch angesichts nichtvorgegebener Qualifikations-Kriterien wohl Milde walten lassen wird.«Wir müssen uns überlegen, was es für einen Vor- oder Nachteilbringt, wenn man an einem Rennen gar nicht teilnimmt», sagteMargreiter. Bei einer WM kann jeder Verband bis zu vier Starter proDisziplin melden. So hatte es der DSV beispielsweise auch bei der WMin St. Moritz vor zwei Jahren gehandhabt.

Ertl deutete im Training und mit guten Zwischenzeiten seinLeistungspotenzial zwar an, konnte es aber im Rennen bislang nichtunter Beweis stellen. In Kitzbühel wird der Junioren-Vizeweltmeisterin der Kombination von 1994 am 21. Januar noch den Super-Gbestreiten. In dieser Disziplin hatte er in Lake Louise/Kanada mitRang 27 sein bestes Saisonresultat erzielt.