Ski alpin Ski alpin: Benjamin Raich gewinnt Kombinations-Weltcup

Bormio/Santa Caterina/dpa. - Deutsche Rennfahrer waren inder Kombination nicht am Start.
«Ich bin überglücklich. Das ist ein perfekter Tag für mich», sagteRaich. Der «Blitz aus Pitz» krönte mit dem WM-Sieg seine Karriere undlegte fünf Tage nach dem dritten Platz im Super-G sein Image alsBronze-Junge ab. Schon bei Olympia 2002 hatte er in Slalom undKombination den dritten Rang belegt. Auch im Gesamtweltcup desVorjahres war er hinter den Ski-Heroen seiner Heimat, Hermann Maierund Stephan Eberharter, Dritter geworden. Lediglich als WM-Zweiter imSlalom 2001 hatte er einmal Silber gewonnen.
Raich legte schon zur Mittagsstunde als guter Fünfter in derAbfahrt den Grundstein zum Sieg. Der zum Allrounder gereifte frühereTechnikspezialist überholte dann im ersten Slalom problemlos denAbfahrtsbesten Michael Walchhofer (4.) und ließ sich auch unterFlutlicht den Sieg nicht mehr nehmen. Raich hatte bereits deneinzigen Kombinations-Weltcup des Winters im Januar in Wengengewonnen. Insgesamt stehen für ihn 15 Weltcup-Siege zu Buche.
Für Bode Miller, Raichs vermeintlich schärfsten Konkurrenten, wardie Chance auf das vierte WM-Gold schon nach 16 Sekunden beendet. DerTitelverteidiger aus Amerika erlebte nach seinem Erfolg im Super-G aneiner vermeintlich leichten Stelle eine große Schrecksekunde, bewiesaber sein großes Können. Mit Mühe verhinderte er einen Sturz, setzteseine Fahrt aber unter dem Jubel der Zuschauer auf einem Ski bis kurzvor dem Ziel fort. Miller, der bei allen Rennen antritt, verpasstesomit die Möglichkeit, als erster Athlet bei einer WM sechs Medaillenzu gewinnen. «Dann sind es eben jetzt nur noch fünf», sagte er.
Erst nach mehr als zwei Minuten akrobatischer Fahrt zwischen Trotzund Arroganz musste der 27-Jährige sichtlich ermattet auf demHosenboden abbremsen. «Ich habe gemerkt, dass mir langsam die Kraftausgeht, dann dachte ich mir, das ist genug Show», sagte Miller undentschwand in sein hinter dem Zielraum geparktes Wohnmobil, wo ersich zum Trost ein kühles Bier gönnte. «Ich wäre nicht auf einem Skigefahren, das kostet zu viel Kraft», sagte Walchhofer. Bereits amSonntag sind beide Favoriten auf den Titel in der Spezial-Abfahrt.
Martina Ertl will trotz nicht auskurierter Gehirnerschütterung dieKombination in Santa Caterina an diesem Freitag bestreiten. «Ich bineh eine Kämpfernatur», sagte die Lenggrieserin. Schon vor vier Jahrenwar sie kaum von einem Bänderriss kuriert zum WM-Titel in derKombination gefahren. Im Härtetest der Abfahrts-Qualifikation fuhrdie 31-Jährige am Donnerstag auf Platz 25. Hilde Gerg konnte sich miteinem taktischen Bremsmanöver wie erhofft die vermeintlich günstigeNummer 17 für die Spezial-Abfahrt am Sonntag sichern. In ihremletzten Einzelrennen bei einer WM hofft die Slalom-Olympiasiegerinvon 1998 auf eine Medaille.
