1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Ski alpin: Ski alpin: Alpine Trotzreaktion nach Katzenjammer

Ski alpin Ski alpin: Alpine Trotzreaktion nach Katzenjammer

Von Marc Zeilhofer 17.01.2006, 19:10
Hoffnung: Der Deutsche Alois Vogl fährt beim Slalom Weltcup auf Platz Drei. (Foto: dpa)
Hoffnung: Der Deutsche Alois Vogl fährt beim Slalom Weltcup auf Platz Drei. (Foto: dpa) KEYSTONE

Turin/dpa. - Doch der anfängliche Schock ist einerTrotzreaktion gewichen. «Die Erwartungen sind natürlich reduziert,aber wir wollen in Turin um die Medaillen mitfahren. Das ist dasZiel», sagte der Alpinchef des Deutschen Skiverbandes, Walter Vogel.

Bestätigt wurde der vorsichtige Optimismus der Funktionäre erst am15. Januar. Slalomspezialist Alois Vogl holte in Wengen als Dritterden ersten alpinen Podestplatz des Winters. Dem 33-jährige Routinierkann an einem guten Tag ebenso wie die erst in diesem Wintererstarkte Annemarie Gerg im Slalom um die Medaillen mitfahren.«Vielleicht können ja auch Petra Haltmayr und Martina Ertl-Renz füreine Überraschung sorgen», hofft Vogel. Beide holten wie AnnemarieGerg immerhin schon vierte Plätze, sind jedoch sehr wechselhaft inihren Leistungen.

«Im Slalom sind wir noch am Leben, im Speed-Bereich kann maneigentlich nicht von einer Mannschaft sprechen», beschreibt Damen-Cheftrainer Wolfgang Maier das Dilemma. In der letzten Saison seinerso erfolgreichen Trainerkarriere ist vom hoffnungsvollem Trio HildeGerg, Maria Riesch und Martina Ertl-Renz nur Letztere geblieben. Die32-Jährige holte 2002 bei den Spielen in Salt Lake City mitKombinations-Bronze die einzige Alpin-Medaille des DSV.

Doch Ertl-Renz ist unberechenbar und immer für Überraschungenpositiver wie negativer Art gut. 1994 gewann sie in Lillehammerbereits Riesenslalom-Silber, dem gegenüber steht ihr großes Pech mitzahlreichen vierten Plätzen bei Großereignissen. «Nochmal eineOlympia-Medaille, das wäre ein Traum», sagte die Kombinations-Weltmeisterin von 2001. Entscheidend dürften ihr passendeSchneebedingungen und nicht zuletzt das eigene Nervenkostüm sein.

Während die Deutschen schon mit Nebenrollen zufrieden seinkönnten, zeichnet sich bei den Männern das große Duell Österreichgegen die USA ab. Gesamtweltcupsieger Bode Miller und der überragendeAbfahrer Daron Rahlves könnten die erfolgsverwöhnte Skination ummanch erwarteten Olympiasieg bringen. Bei den Damen sind dieAllrounderinnen Janica Kostelic (Kroatien) und Anja Pärson (Schweden)in jeder Disziplin ganz vorn zu erwarten. Kostelic könnte sich nachihren drei Olympiasiegen 2002 zur erfolgreichsten alpinenOlympionikin überhaupt aufschwingen.