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Shorttrack Shorttrack: WM-Silber macht Hoffnung

Von Matthias Opatz 15.03.2011, 16:06

Dresden/dpa. - Erst der Weltcupsieg, nun WM-Silber - diedeutschen Shorttracker sind wie Phönix aus der Asche gestiegen. Nachlangen Jahren der internationalen Bedeutungslosigkeit gelangen inkürzester Zeit zwei Erfolge, die für Aufsehen sorgten. BeimHeim-Weltcup in Dresden holte das Team von Bundestrainer MichaelKooreman den ersten Triumph überhaupt. Am vergangenen Wochenende inSheffield überraschten die drei Dresdner Robert Seifert, PaulHerrmann, Robert Becker, Torsten Kröger aus Rostock und derOberstdorfer Christoph Milz mit Rang zwei bei den Weltmeisterschaften.

«Ich habe vom ersten Tag an gesagt, dass es mein Ziel ist,Medaillen zu gewinnen. Und dass die deutschen Läufer auch dasPotenzial haben, nach ganz oben zu laufen», sagte Kooreman. Dass esallerdings so schnell geht, hat auch den erst seit 1. Januar im Amtbefindlichen Amerikaner überrascht. «Aber das ist Shorttrack, da kannimmer viel passieren. Man muss bis zur letzten Runde an seine Chanceglauben.» Und nur weil die deutschen Athleten jetzt das Tempo derBesten mitgehen, konnten sie auch vom Sturzpech anderer profitieren.

Die überraschenden Erfolge in Dresden und Sheffield sollen keineEintagesfliegen sein. Schon 2010 in Sofia waren die deutschen Männermit Bronze erstmals überhaupt auf ein WM-Podium gelaufen. Für dieDeutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) sind die Medaillen daspassende Aufbruchsignal in eine neue Shorttrack-Zukunft. Die DESGwill die Sportart, die bislang an sieben Standorten betrieben wird,auf breitere Füße stellen. Zu Saisonbeginn wurde der Kanadier GuyThibault als Projektkoordinator Shorttrack installiert.

Ein neuer Stützpunkt entsteht in Dinslaken im Ruhrgebiet. «GuteGespräche gab es auch mit der Stadt Hamburg», sagte Miroslaw Kulik,Vizepräsident in der DESG. An den bisherigen Bundesstützpunkten Eisschnelllauf nun zudem auch Shorttrack betrieben werden. «DerSchwerpunkt bleibt dort Eisschnelllauf, aber das Shorttrack-Trainingist dafür eine wertvolle Ergänzung », meint Kuli. Im Nachwuchsbereichhaben Inzeller Sportler schon erfolgreich an Shorttrack-Meetingsteilgenommen. Eine spätere Spezialisierung sei dann immer möglich.

Auch die jüngsten Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften in Inzellzeigten wieder Beispiele, dass dies funktioniert.1000-Meter-Weltmeister Shani Davis (USA) war 2005 WM-Dritter imShorttrack. 5000-Meter-Vizeweltmeister Lee Seung-Hoon (Südkorea) warnoch 2008 Shorttrack-Weltmeister mit der Staffel. Und500-Meter-Weltmeisterin Jenny Wolf aus Berlin bestätigt immer wieder,dass sie sich ihre sichere Kurventechnik beim Shorttrack geholt hat.