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September 2001 September 2001: Kim Clijsters gewinnt Leipziger Tennisturnier

Von Ines Reichelt 30.09.2001, 14:44

Leipzig/dpa. - Aufsteigerin Kim Clijsters aus Belgien hat zumzweiten Mal hintereinander das Leipziger Tennisturnier gewonnen undvier Wochen vor der Damen-Weltmeisterschaft in München noch einmalnachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Ihren fünften Titel auf derWTA-Tour und 87 000 Dollar Siegprämie holte sich die 18-Jährige amSonntag im Eiltempo: In rekordverdächtigen 49 Minuten bezwang sie dieacht Jahre ältere Bulgarin Magdalena Malejewa mit 6:1, 6:1. Ähnlichüberlegen war in Leipzig zuvor nur Steffi Graf, die 1993 im EndspielJana Novotna mit 6:2, 6:0 abfertigte.

«Ich bin müde und glücklich», sagte Clijsters nach dematemraubenden Endspiel, in dem es nie einen Zweifel an der Siegeringab. Malejewa erkannte das neidlos an: «Kim hat ein perfektes Matchgespielt.» Mit schwarzem Humor erklärte die Bulgarin dem Publikum:«Etwas besser als 1995 habe ich ja gespielt, denn da bin ich ja nichteinmal angetreten.» Gleich zu Beginn gelang Clijsters ein Break, nach21 Minuten beendete die Weltranglisten-Fünfte den ersten Satz, in demsie der ratlosen Tauziat-Bezwingerin nur einen Punkt gestattete.

So ging es im zweiten Durchgang weiter. Malejewa, die 1995 imLeipziger Finale gegen Anke Huber wegen einer Magenerkrankung nichtantreten konnte, hatte außer ihrer Erfahrung nichts in die Waagschalezu werfen. Als ihr im zweiten Satz das Rebreak zum 1:4 gelang, rissdie Nummer 16 der Weltrangliste jubelnd beide Arme hoch - froh, dassdie 5500 Zuschauer mit donnerndem Applaus wenigstens ihren Kampfgeisthonorierten. Ein paar Minuten später war das Spiel dann aber vorbei.

Mit welcher Beständigkeit der belgische Teenager mit dem lustigenSommersprossen-Gesicht sein Programm herunterspult, macht Clijsters'Gegnerinnen mittlerweile Angst und Bange. 19 Turniere hat die Tochterdes früheren belgischen Fußball-Nationalspielers Leo Clijsters indiesem Jahr bestritten. Bei fünf Final-Teilnahmen konnte sie zweidavon (Stanford, Leipzig) gewinnen, in Paris stand die junge Frau ausFlandern als erste Belgierin im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers.«Solange ich bin jung bin und mich stark fühle, werde ich dasdurchziehen», verspricht die junge Frau, die trotz ihres sportlichenHöhenfluges die Bodenhaftung nicht verloren hat.

In Leipzig konnte sie selbst eine schmerzhafte Nervenreizung imrechten Schlagarm nicht stoppen. Nach dem Kraft raubenden Dreisatz-Sieg über die russische Olympia-Zweite Jelena Dementjewa zapfte sieihr schier unerschöpfliches Energie-Reservoir an und ging im Doppel-Halbfinale mit Jelena Dokic noch einmal über drei Sätze. Tags daraufwar ihrem Spiel diese Anstrengung nicht anzumerken. «Ich freue michjetzt aber trotzdem auf ein paar Tage Pause zu Hause, denn ich mussmeine Armverletzung auskurieren», sagte Clijsters. Auf ihr nächstesTurnier freut sie sich besonders. Denn nach Filderstadt wird sie ihrVerlobter Lleyton Hewitt begleiten.