Schwimmen-WM Schwimmen-WM: Stockbauers Bitte an die Konkurrenz: «Schnell schwimmen»
Barcelona/dpa. - Die Favoritenrolle kann Hannah Stockbauer nicht mehr schocken. Als die 21 Jahre alte Erlangerin bei den Weltmeisterschaften in Barcelona ihren Titel über 1500 m unangefochten verteidigt und das zweite Gold an Land gezogen hatte, stellte sie erstaunt fest: «Ich habe mich nicht so sehr verausgabt. Wenn jemand neben mir geschwommen wäre, wäre ich noch schneller gewesen.» Für die 800 m am Samstag hat Hannah Stockbauer deshalb eine Bitte an die Konkurrenz: «Ich hoffe, es wird ein schnelles Rennen, denn ich will ja meine Bestzeit verbessern. Und alleine kann ich das nicht.» Für Mittwoch und Donnerstag war Ausschlafen und Ausruhen erste Pflicht.
Die 1500 m musste Hannah Stockbauer ab der 400-m-Marke fast im Alleingang bestreiten. «Ich dachte: Entweder bin ich so gut drauf, oder die anderen sind so schlecht drauf.» Sie war einfach zu schnell für die Konkurrenz, hatte sogar noch Reserven. Am Ende war sie einfach nur stolz auf sich: «Diese Medaille bedeutet mir sehr viel. Ich habe den Titel verteidigt, das war mein Ziel. Deshalb bin ich fast glücklicher über diesen Sieg als über den über 400 Meter.»
Die 800 m sind eine neue Herausforderung. «Hannah will ihren dritten Titel, da müssen wir nicht drum herumreden», sagt Cheftrainer Ralf Beckmann, «aber als Doppel-Weltmeisterin da rein zu gehen, ist keine zusätzliche Belastung, sondern eine zusätzliche Befreiung.»
Schon jetzt hat Hannah Stockbauer als vierfache Weltmeisterin genauso viele WM-Titel erobert wie der «Albatros». «Es macht mich stolz, mit Michael Groß auf eine Stufe gestellt zu werden», sagt sie.
Bei der Frage nach ihren Zukunftsgedanken bekennt Hannah Stockbauer ein unerwartetes Problem. «Ich will nach der Weltmeisterschaft nicht so viel zunehmen.» Fünf bis sechs Kilo habe sie abspecken müssen, um auf ihr «Kampfgewicht» von 61 Kilogramm zu kommen. Maximal 63,5 Kilogramm erlaubt sie sich.