Schwimmen Schwimmen: Thomas Rupprath will nochmal angreifen
Rostock/dpa. - In wenigen Tagenabsolviert der Rücken- und Delfinspezialist gemeinsam mit denWürzburger Langstreckenschwimmern Annika und Thomas Lurz einzweiwöchiges Trainingslager auf Fuerteventura. «Mein Ziel ist im Julidie Teilnahme an der WM in Rom. Über 50 Meter Rücken traue ich mirdie Finalteilnahme zu», sagte Rupprath, der bei der WM 2003 Gold überdiese Distanz gewonnen hatte.
Die sportlichen Pläne des Kurzbahnspezialisten vom SC EmporRostock 2000 gehen jedoch über das Jahr 2009 hinaus: «Wenn alles nachmeinen Vorstellungen läuft, kann die Kurzbahn-WM 2010 in Dubai nochein Thema sein.» Auf üppige Sponsorengelder muss Rupprath bei seinenVorhaben jedoch verzichten. Sein bisheriger Ausrüster bot demRostocker keinen neuen Vertrag an.
Rupprath will die neue Herausforderung als Autodidakt angehen. VonTrainerin Caren Mahn hat er sich getrennt. Er coacht sich selbst,wird durch Bundestrainer Dirk Lange, einem ehemaligen Sprinter,unterstützt. «Er gibt mir wertvolle Hinweise», erklärte Rupprath, derin Rostock als Unternehmer tätig ist.
Für Schlagzeilen sorgte Rupprath zuletzt bei der Kurzbahn-EM inRijeka. Zusammen mit dem Frankfurter Helge Meeuw ging er aus Protestgegen das Rennanzüge-Wettrüsten in einer klassischen kurzen Badehosean den Start und setzte freiwillig eine Medaille aufs Spiel.
Der Hansestädter ist froh, dass die Aktion bei denVerantwortlichen des Schwimm-Weltverbandes FINA Wirkung hinterlassenhat und nun einheitliche Regeln für die Schwimmanzüge gelten. «Nungibt es auch für die deutschen Schwimmer keine Ausreden mehr. Es wirdsich der echte Stellenwert der Aktiven zeigen», betonte der gebürtigeNeusser.
Falls der erhoffte zweite Schwimm-Frühling für Rupprath ausbleibt,will er sich nicht komplett von seinem Sport zurückziehen. «Ichmöchte dem DSV etwas zurückgeben», kündigte er an. Ein Art «Fußball-Bierhoff», eine Mittlerfunktion zwischen Schwimmer und Trainer beiTop-Events wie es Oliver Bierhoff bei der Fußball-Nationalmannschaftist, kann sich Rupprath vorstellen und ist von der Aufgabe überzeugt:«Die Amerikaner propagieren das mit Erfolg. Das kann uns auf dem Wegzurück in die Spitze helfen.»