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Schwimmen Schwimmen: Deutschlands Schwimmer sind auf Olympia-Kurs

Von Dietmar Fuchs 30.11.2003, 15:58

Gelsenkirchen/dpa. - Deutschlands Schwimmer mit den LeitfigurenFranziska van Almsick und Thomas Rupprath machen mächtig Lust aufOlympia. Die Berlinerin ließ in Gelsenkirchen als neue deutscheKurzbahn-Meisterin in ihrer Paradedisziplin 200 m Freistil allewissen, dass sie im Plan ist: «Wenn's sein muss, bin ich fit auf denPunkt.» Nächstes Etappenziel ist die EM in zwei Wochen in Dublin.Dort will der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) mit «alten Hasen»,vielen «Frischlingen» und einer riesigen Portion Teamgeist seinePosition als Nummer 1 in Europa erfolgreich verteidigen.

Die insgesamt drei DSV-Rekorde im «Revier» erzielten jeweils amSonntag über 200 m Brust der gebürtige Usbeke Timo Lorenz (Berlin) mit 2:10,15 und Anne Poleska (Krefeld) mit 2:21,51 Minuten sowie Carsten Dehmlow. Der Hamburger siegte in 21,71 Sekunden über 50 m Freistil und unterbot dmit die fast 14 Jahre alte Bestmarke von Niels Rudolph (21,76 Sekunden vom 11. Februar 1990 in Bonn) um 5/100.

Franziska van Almsick fühlt sich bei der Zwischenstation zumfinalen Traumziel Gold bestätigt: «Ich weiß, was ich kann, und daslasse ich mir von niemandem mehr nehmen.» Cheftrainer Ralf Beckmannsieht «die Erwartungen auf höchstem Niveau erfüllt. Von Gelsenkirchengeht eine deutliche Botschaft aus.» 1:56,38 Minuten leuchteten amSamstag für die 25-Jährige auf der Anzeigetafel des Zentralbads auf:Sieg, zweites EM-Ticket und laut Beckmann «die wichtige Bestätigung,dass sie für Olympia auf Kurs liegt». In Irland will sie «malschauen, was passiert. Ich lasse mich überraschen». Am Sonntag setztesie über 100 m Schmetterling noch einen drauf: Nach 58,67 Sekundenund dem zweiten Erfolg reckte sie den Daumen in die Höhe: «Franzi»war happy.

Titeljäger Nummer 1 bleibt Weltmeister Rupprath: Fünf Starts, fünfSiege. Über 200 m Schmetterling wurde er am Samstag in 1:52,55Minuten zum neunten Mal hintereinander Meister, war «aber schon einbisschen enttäuscht über die Zeit». Er wäre gern ein wenig näher anden Weltrekord (1:50,73) gerückt, sieht aber «noch deutlicheSteigerungsmöglichkeiten». Mit den ersten Plätzen vom Sonntag (100 mSchmetterling/100 m Rücken) ist er 36-maliger Kurzbahn-Meister. DieWeltmeisterinnen Hannah Stockbauer und Antje Buschschulte wurden imZentralbad Doppelsiegerinnen.

Neue Gesichter beleben die Szene. Die 16-jährige Teresa Rohmannschwamm über 200 m Lagen in Weltjahresbestzeit (2:11,15) vorneweg.Auch für den 21-jährigen Jens Schreiber (100 m Freistil/48,12), die17-jährigen Marco di Carli (100 m Lagen/54,47) und Paul Biedermann(800 m Freistil/7:49,72) sowie die ebenfalls erst 16-jährigeStephanie Hantke (1500 m Freistil/16:22,92) war Gelsenkirchen einPremieren-Erlebnis. Beckmann: «Das Establishment bekommt Druck.»

Den bekam Sandra Völker zu spüren, die bis zuletzt um Dublinbangen musste. Ihr Wechsel von Hamburg nach Leipzig hat imOlympia-Jahr abrupte Veränderungen mit sich gebracht. «Aber sie istoffener und lockerer geworden», sagte Beckmann. Über 50 m Freistilnutzte sie dann mit dem Sieg in 24,93 Sekunden ihre letzte Chance.«Mir geht's gut, aber es ist ganz schön eng geworden. Der Nachwuchskommt, und das ist prima», sagte sie. Der 33-jährige Mark Warneckequalifizierte sich als Meister über 50 m Brust für Dublin. Mit 34Jahren will er in Athen zum fünften Mal bei Olympia starten.