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Schwimmen Schwimmen: Carmela Ertel erhört den Ruf ihrer Spitzen-Athleten

Von PETRA SZAG 09.01.2009, 22:04

HALLE/MZ. - Und tatsächlich: Carmela Ertel hat ihre ursprüngliche Entscheidung noch einmal überdacht. Die einstige Weltklasse-Schwimmerin will nun doch den sieben Mädchen dabei helfen, Anschluss an die Welt spitze zu finden.

In den letzten sechs Jahren hatte Carmela Ertel sowohl die leistungsstärksten Schwimmerinnen des SV Halle betreut als auch als Landestrainerin gearbeitet (MZ berichtete). "Die Doppelbelastung war zuletzt nur noch mit einem riesigen Kraftaufwand zu schaffen. Als ich 2002 als Landestrainerin zusätzlich die Trainingsgruppe vom verstorbenen Dieter Lindemann übernommen hatte, war die Arbeit von vornherein zeitlich begrenzt worden", erklärt die 46-Jährige, die Mutter zweier Kinder ist. Als Landestrainerin wäre sie hauptsächlich für die Sichtung der Talente und Förderung der jüngsten Hoffnungsträger, der sogenannten D- und C-Kader, zuständig gewesen. Eine Arbeit, die ihr sicher auch wesentlich mehr Zeit für die Familie gebracht hätte.

Dennoch entschied sie sich nun anders. "Natürlich hat auch der Wunsch der Mädchen eine Rolle gespielt. Aber nicht nur. Ich glaube, dass mir die Arbeit mit den Großen mehr Spaß macht. Deshalb habe ich die Entscheidung auch für mich getroffen", nannte die zweifache Olympia-Dritte ihre Beweggründe. Viel Zeit und Kraft hatte sie in den letzten Jahren in die Talente investiert und zu einer leistungsstarken Gruppe aufgebaut. "Natürlich will man dann auch nicht, dass das alles umsonst gewesen ist", sagt die Trainerin. Ein geeigneter Nachfolger ist offenbar nicht vorstellig geworden.

Die Schwimmerinnen wiederum reagierten erleichtert. "Die Ungewissheit in den letzten Wochen, wer uns denn nun trainieren wird, hat uns doch ganz schön zu schaffen gemacht. Wir sind froh, dass Frau Ertel weiter mit uns zusammenarbeiten will. Jetzt können wir uns in Ruhe auf die nächsten Aufgaben vorbereiten", erklärte Franziska Hentke. Für die deutsche Schmetterlings-Meisterin und ihre Freundin Theresa Michalak ist das die WM im August in Mailand, für die sie sich zwei Monate vorher in Berlin qualifizieren müssen. Die Jüngeren Melanie Radicke und Madeleine Kraus wiederum haben die Jugend-EM im Blick. Die Trainingsgruppe wird durch Sabrina Kahl, Sabine Rasch und Deborah Gonschorek ergänzt. Ein Fragezeichen steht noch hinter Ex-Juniorenweltmeisterin Daniela Schreiber. Die 19-Jährige hatte zuletzt mit bei Männercoach Frank Embacher trainiert.