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Schwimm-WM Schwimm-WM: Annika Lurz macht beim Weltrekord-Festival Mut

Von Richard Janssen und Dietmar Fuchs 27.03.2007, 06:10
Die Italienerin Federica Pellegrini (r) jubelt am Dienstag (27.03.2007) bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Melbourne über ihren Sieg im Halbfinale über 200 m Freistil in Weltrekordzeit von 1:56,47 Minuten gegen die zweitplatzierte Annika Lurz (l) aus Deutschland. (Foto: dpa)
Die Italienerin Federica Pellegrini (r) jubelt am Dienstag (27.03.2007) bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Melbourne über ihren Sieg im Halbfinale über 200 m Freistil in Weltrekordzeit von 1:56,47 Minuten gegen die zweitplatzierte Annika Lurz (l) aus Deutschland. (Foto: dpa) dpa

Melbourne/dpa. - Mit ihrer Leistung sorgtedie Würzburgerin Lurz für Riesenerleichterung im deutschen Team. «Ichhoffe, die Mannschaft merkt, dass man hier sehr schnell schwimmenkann», sagte sie. Das Aus von Titelverteidiger Mark Warnecke imVorlauf über 50 Meter Brust fiel kaum noch ins Gewicht.

Neben der Bestmarke von Federica Pellegrini fielen in der Rod-Laver-Arena in Melbourne noch drei weitere Weltrekorde. Am Tag derAmerikaner markierte Michael Phelps in 1:43,86 Minuten über 200 MeterFreistil seine 17. Welt-Bestmarke. Aaron Peirsol schraubte seinenRekord über 100 Meter Rücken auf 52,98 Sekunden, Natalie Coughlinsetzte in 59,44 Sekunden über 100 Meter Rücken das neue Maß.

Eine vom Druck befreite Annika Lurz kündigte einen neuen Angriffan. «Das war nur fast deutscher Rekord», sagte sie mit einem Lachen,«mit einem gescheiten Anschlag wäre er es geworden.» Ihr war einStein vom Herzen gefallen. «Am Morgen war ich sehr verkrampft. Jetztwar es super. Das hätte ich nicht gedacht. Nach dem Vorlauf habe ichviel geschimpft. Es ist für mich persönlich super. Das Finale wirdaber wieder ein anderes Rennen.» Federica Pellegrini war baff:«Diesen Rekord hatte ich niemals erwartet.»

Cheftrainer Örjan Madsen atmete tief durch. «Wir sind wieder da»,sagte er, «wir haben unseren Rhythmus gefunden. Das stimmt unsoptimistisch für den Rest der Meisterschaft.» Paul Biedermann hattebeim Rekordrennen von Superstar Phelps über 200 Meter Freistil alsSiebter in überzeugenden 1:48,09 Minuten die Wende eingeleitet. «Eswar ein Superrennen», sagte Biedermann. «Es hat mir richtig viel Spaßgemacht.» Am Donnerstag nimmt Britta Steffen, Weltrekordlerin über100 Meter Freistil, mit dem Vorlauf ihre Titel-Jagd auf.

Der 37 Jahre alte Warnecke, vor zwei Jahren in Montréal mit 35ältester Schwimm-Weltmeister, beendete seine internationale Karrierein 28,28 Sekunden über 50 Meter Brust auf Platz 17. «Ich bin einbisschen traurig», sagte der Arzt und Unternehmer aus Essen nachseinem Vorlauf-Aus. Bei den deutschen Meisterschaften im April inBerlin will Warnecke es der Jugend auf nationaler Ebene noch einmalzeigen.

Johannes Neumann schied über 100 Meter Brust als 23. aus.Benjamin Starke kam über 200 Meter Schmetterling als Vorlauf-28.ebenfalls nicht in die nächste Runde. Langstreckler Christian Heinverabschiedete sich bei seinem Ausflug in das Becken über 800 MeterFreistil als 17. auch schon im Vorlauf.

Phelps ließ bei seinem Rekordrennen dem Niederländer Pieter vanden Hoogenband nicht die Spur einer Chance und schwamm souverän zuseinem zwölften WM-Titel. Phelps: «Auf den letzten 50 Metern war esAdrenalin pur. Das tat verdammt weh, war aber total geil.» NatalieCoughlin fügte der Europarekord (59,87) schwimmenden Französin LaureManaudou über 100 Meter Rücken die erste Niederlage zu. Coughlin warhappy: «Ich habe fünf Jahre lang versucht, den Rekord zu brechen.Heute hat's geklappt.»

Gold über 1500 Meter Freistil holte in 15:53,05 Minuten dieAmerikanerin Kate Ziegler. Die Schweizerin Flavia Rigamonti löschtein 15:55,38 Minuten den vier Jahre alten Europarekord von HannahStockbauer (Erlangen). Beim Sieg der Australierin Leisel Jones über100 Meter Brust (1:05,72) egalisierte Anna Chlistunowa aus derUkraine in 1:07,27 Minute den Europarekord der Schwedin EmmaIgelström.

Mark Warnecke schwimmt am Dienstag bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Melbourne im Vorlauf über 50 Meter Brust. (Foto: dpa)
Mark Warnecke schwimmt am Dienstag bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Melbourne im Vorlauf über 50 Meter Brust. (Foto: dpa)
dpa