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Schützenverein Benndorf Schützenverein Benndorf: Der «Papst» der Kanoniere

Von Hans-Joachim Paduch 05.04.2001, 14:22

Benndorf/Sangerhausen/MZ. - Der neue Vizepräsident des Deutschen Modellkanonenverbandes (DMKV) ist Mitglied im Benndorfer Schützenverein Mansfelder Land. Volker Grabow (49), seit 1993 aktiver Schwarzpulverschütze, wurde während der Jahreshauptversammlung des DMKV vergangene Woche einstimmig in diese Funktion gewählt. Zwar wohnt Grabow in Sangerhausen, zu Hause ist er aber genau so gut im Schießstand im Benndorfer Katzenwinkel. Denn der größte Teil seiner Freizeit gehört dem Schießsport und speziell den Schwarzpulverschützen und Modellkanonieren.

Persönlich betrachtet es Grabow als große Ehre, mit einer solchen Funktion betraut worden zu sein. Und sein bisheriges Engagement als Schwarzpulverreferent des Kreisschützenbundes und Stützpunktleiter Benndorf des DMKV, dem einzigen in den östlichen Bundesländern, spricht durchaus dafür, dass mit seiner Wahl ein Volltreffer gelandet wurde. Grabow jedenfalls will sich voll in die Aufgabe einbringen, in den neuen Bundesländern weitere Stützpunkte des Verbandes aufzubauen. "Ich habe bereits erste Kontakte in Brandenburg und Sachsen geknüpft", sagte er.

Trotz dieser Aufgabe hat er nach wie vor die Organisation von Vergleichen der Schwarzpulverschützen und Modellkanonieren im Auge. Unter seiner Leitung findet zum Beispiel am 5. Mai die Bestenermittlung der Modellkanoniere Sachsen-Anhalts im Katzenwinkel statt. Und am 9. Juni wetteifern die Bedienungen der kleinen Kanonen um den Martin-Luther-Wanderpokal des Benndorfer Schützenvereins. Zugleich werden im Katzenwinkel die Deutschen Meisterschaften der großen Geschütze (ab 21 Millimeter Kugeldurchmesser) ausgetragen. Das alles bedeutet für den "Papst der Modellkanoniere der östlichen Bundesländer", wie Grabow bereits scherzhaft getitelt wird, jede Menge Organisationsarbeit. Dabei findet er in seinen Vereinskameraden zuverlässige Helfer.

Zum Schießsport gekommen ist er rein zufällig. Interesse für alte Waffen hatte er ohnehin schon längere Zeit. Nach der Wende hat er dann einfach mal im Katzenwinkel vorbei geschaut und dabei Karl-Heinz Bornstein mit einem alten Vorderlader getroffen. Da hat er so richtig Feuer gefangen und ist 1993 dem Benndorfer Schützenverein beigetreten. Ein eigenes Perkussionsgewehr (mit Zündhütchen) hatte er da auch schon. Dem folgte bald ein Steinschlossgewehr, und seit 1995 nennt Grabow eine Modellkanone vom Typ Napoleon sein eigen. Im gleichen Jahr wurde er als Schwarzpulverreferent des Kreisschützenbundes berufen.

Seither war hat er gemeinsam mit den Schwarzpulverschützen und Modellkanonieren des Benndorfer Vereins an vielen Ausscheiden und Wettkämpfen teilgenommen und dabei jede Menge Kontakte geknüpft. Das erste Modellkanonenschießen im Katzenwinkel hat im Juni 1995 stattgefunden und bisher jedes Jahr einen Neuauflage mit steigender Teilnehmerzahl erlebt. Grabows Engagement ist es zuzuschreiben, dass nun dort bald das größte Modellkanonenschießen Deutschlands stattfinden wird.