Schüler müssen Masken tragen, aber nicht im Unterricht

Kiel - Schüler und Lehrer in Schleswig-Holstein müssen von Montag an Masken in der Schule tragen - aber nicht im Unterricht. Dazu hat das Kabinett in Kiel wie angekündigt eine Ergänzung der Corona-Bekämpfungs-Verordnung verabschiedet. Darin ist nun eine Regelung enthalten, die eine Mund-Nase-Bedeckungspflicht auf dem Gelände aller Schulen im Anwendungsbereich des Schulgesetzes vorsieht, wie ein Regierungssprecher am Samstag mitteilte.
„Damit schaffen wir eine einheitliche und verbindliche Regelung für die Maskenpflicht an allen Schulen in Schleswig-Holstein”, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Die Maskenpflicht betreffe alle Personen, die das Schulgelände betreten, zum Beispiel auch Eltern. Das gelte für alle Schularten und alle Jahrgänge für das gesamte Schulgelände, auch für den Schulhof. Insbesondere auf den Laufwegen, in den Gemeinschaftsräumen und in Pausenräumen und überall dort, wo der Mindestabstand nicht sicher eingehalten werden kann, müsse eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.
Im Unterricht bestehe dagegen keine Pflicht, eine entsprechende Bedeckung zu tragen. „Nach Lage des derzeitigen Infektionsgeschehen ist eine Maskenpflicht im Unterricht nicht erforderlich. Ich hoffe, dass es so bleibt”, sagte Prien. Bisher gab es im Norden nur eine dringende Empfehlung, an den Schulen eine Maske zu tragen.
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen ist im Norden bis Sonntag um zwölf gestiegen. Wie die Landesregierung mitteilte, wurden bisher (Stand Samstagabend) 3902 Corona-Fälle im nördlichsten Bundesland registriert. Im Zusammenhang mit dem Virus starben 160 Menschen. Diese Zahl hat sich seit dem Vortag nicht erhöht. Im Krankenhaus werden sieben Corona-Patienten behandelt, vier weniger als am Vortag. Rund 3500 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen.
Die Haftanstalten in Schleswig-Holstein sind unterdessen nach Einschätzung von Justizminister Claus Christian Claussen bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. „Wir waren auf alles vorbereitet”, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. So seien Quarantänestationen und eine Krankenstation eingerichtet worden. Es habe aber keine Erkrankungen gegeben. Besuche seien vorübergehend gestoppt, Möglichkeiten zum Telefonieren inklusive Skype ausgebaut worden. „Das ist alles relativ harmonisch und ruhig gelaufen.” Dies hätten ihm auch Interessenvertreter der Gefangenen bestätigt. (dpa/lno)