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Schöner Geburtstag für Heynckes: 3:1 in Cottbus

Von Jens Mende und Catherine Simon 09.05.2009, 16:50

Cottbus/dpa. - Die Profis des FC Bayern haben ihrem «Fünf-Spiele-Trainer» Jupp Heynckes einen schönen 64. Geburtstag beschert und rücken wieder in die Favoritenrolle für die deutsche Fußball- Meisterschaft 2009. Die Münchner kamen am 31. Spieltag zu einem klaren 3:1 (1:1) bei Energie Cottbus.

Damit fehlen nur noch zwei Tore auf Spitzenreiter VfL Wolfsburg. «Dieser Sieg war äußerst wichtig», erklärte Heynckes mit Blick auf die Tabelle: «Oben stehen vier, fünf Mannschaften ganz eng zusammen. Wir werden noch besser spielen, da ist noch ein riesiges Potenzial.»

In Cottbus machten José Sosa (23. Minute), Martin Demichelis (62.) und Lukas Podolski (66.) den zweiten Sieg im zweiten Spiel unter Klinsmann-Nachfolger Heynckes perfekt. «Jupp Heynckes hat sich selbst das wichtigste Geschenk gemacht und die Bundesliga möglicherweise so spannend gemacht wie nie zuvor», sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Nach der Niederlage des VfL Wolfsburg in Stuttgart spürt der Noch-Spitzenreiter drei Runden vor dem Saisonende den Atem des deutsche Rekordmeisters im Nacken. «Wir werden versuchen, alle Spiele zu gewinnen, dann werden wir sehen», äußerte Manager Uli Hoeneß entspannt wie lange nicht.

Vor 22 528 Zuschauern im ausverkauften Stadion der Freundschaft geriet nur nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Ivica Iliev (44.) Heynckes Geburtstagsfeier für kurze Zeit in Gefahr. «Wir hätten mit Sicherheit noch höher gewinnen können, dann wären wir schon ganz oben gewesen», ärgerte sich Nationalspieler Philipp Lahm über die vielen verpassten Möglichkeiten der Münchner. In der Schlussminute scheiterte Franck Ribéry noch per Foulelfmeter an Gerhard Tremmel. «Wir hätten mutiger nach vorn spielen müssen wie in der ersten Halbzeit und bessere Konter setzen», skizzierte Energie-Kapitän Timo Rost den entscheidenden Nachteil der Cottbuser, die nun vor dem Abstiegs-Endspiel am Mittwoch gegen Borussia Mönchengladbach wieder auf dem Relegationsplatz 16 rangieren.

Das erste Geschenk für Heynckes gab es schon vor dem Anpfiff von Energie-Präsident Ulrich Lepsch. Mehr als das Präsent aber wollten die Cottbuser, die in der Rückrunde im eigenen Stadion immerhin schon vier «Dreier» eingefahren hatten, eigentlich nicht verteilen. Doch nach Flanke von Lahm verlängerte Energie-Verteidiger Ovidiu Burca den Ball im Zweikampf mit Toni unglücklich per Kopf vor die Füße von Sosa, der ohne Mühe einschoss. Auch danach bestimmten die Gäste, die schon zweimal in der Lausitz schwer gepatzt hatten (2000, 2008), klar das Geschehen. Allerdings blieben weitere Treffer zunächst aus: Toni traf per Kopf den Außenpfosten (26.); einen weiteren Kopfball von Mark van Bommel holte Burca im letzten Moment von der Linie (33.).

Energie behielt die Hoffnung und kam tatsächlich noch einmal ins Spiel zurück. Zwar parierte Bayern-Torwart Jörg Butt einen spektakulären Fallrückzieher von Rost großartig, doch Iliev setzte den Nachschuss in die Maschen. Schließlich zog Heynckes mit Franck Ribéry, der zunächst wegen einer Nackenblessur genau wie Miroslav Klose nur auf der Bank saß, den entscheidenden Joker. «Ribéry kam im richtigen Moment, er war unheimlich frisch», stufte auch Energie-Coach Bojan Prasnikar die Einwechslung des Franzosen (56.) als einen entscheidenden Moment ein. Das 2:1 leitete Podolski mit einer Ecke genau auf den Kopf von Demichelis ein, das dritte Bayern-Tor besorgte der Nationalstürmer nach schönem Zuspiel von Toni selbst.