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Schalke 04 Schalke 04: Verein nimmt weitere Hürde zur Konsolidierung

Von Ulli Brünger 13.11.2009, 17:02

Gelsenkirchen/dpa. - Der finanziell angeschlagene FC Schalke04 hat mit dem positiven Beschluss des Gelsenkirchener Stadtrats undder Genehmigung des Millionen-Deals mit der Gesellschaft für Energieund Wirtschaft (GEW) eine weitere Hürde zur Konsolidierung genommen.Die Ratsmitglieder hatten sich am späten Donnerstagabend mit nureiner Gegenstimme dafür ausgesprochen, dass sich das städtischeUnternehmen mit rund 20 Millionen Euro - davon etwa fünf Millionenals Darlehen - bei Schalke engagieren kann. «Damit ist die laufendeSaison durchfinanziert», hatte Finanzvorstand Peter Peters erklärt.Am Freitag wollte er sich nicht äußern. Ein «weiterer Verkauf vonRechten, Anteilen oder Spielern» sei aus wirtschaftlichen Gründenlaut Peters «nicht notwendig».

Vor Wochen hatten die Club-Verantwortlichen mit der GEWvereinbart, dass diese ihre Kommanditanteile an der Schalker Arena KGum bis zu 15 Millionen Euro erhöht. Zudem wollen die Vertragspartner- dazu gehört ein nicht genanntes Kreditinstitut - der Arena-Gesellschaft gemeinsam ein Darlehen in Höhe von 10,5 Millionen Eurogewähren.

Trotz der zu erwartenden Millionenspritze in Gesamthöhe von 25,5Millionen Euro prüft der nach eigenen Angaben Ende 2008 mit insgesamt250 Millionen Euro verschuldete Verein weitere Optionen, die Ausgabenzu senken und neue Einnahme-Quellen zu erschließen. Auf dpa-Anfragebestätigte Schalke, dass man überlege, den Ordnungs- und Wachdienstneu zu organisieren. Seit Jahren wird auf Schalke dieserSicherheitsservice von einem Dienstleister (Wachdienst Bremen)übernommen. Laut «Bild»-Zeitung läuft der Kontrakt Ende 2010 aus.

Schalke schaltete in verschiedenen Zeitungen Anzeigen, in denenein «Projekt- und Einsatzleiter Ordnungsdienst» gesucht wird. Geprüftwird, ob es günstiger ist, den Ordnungsdienst selbst zu organisierenoder die Aufgabe wie bisher von einem externen Dienstleistererledigen zu lassen. «Der Wachdienst Bremen kann sich wiederbewerben. Wir sichten alle Angebote und nehmen das beste», sagtePeters der «Bild» (Freitag-Ausgabe). Nach Club-Angaben sind beiSchalker Heimspielen rund 500 Ordner im Einsatz.

«Alles steht auf dem Prüfstand. Wir drehen derzeit jeden Stein aufSchalke um», bestätigte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Seitlängerem ist bekannt, dass auch die Catering-Rechte für die Veltins-Arena zur Disposition stehen. Bislang werden sie von einerhundertprozentigen Schalke-Tochter wahrgenommen. Strittig ist, ob einVerkauf vernünftig wäre und nicht nur kurzfristig Geld in die leerenKassen spülen würde. «Wir verkaufen nur, wenn es kaufmännischsinnvoll ist», stellte Tönnies klar.

Nach dpa-Informationen wäre eine Veräußerung dieser Rechtelangfristig kaum rentabel. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass essich von der Erlösseite langfristig rechnet. Das Geld fällt ja nichtvom Himmel, sondern muss auch erstmal eingenommen werden. Und wasnützt es, wenn man 35 Euro pro Nase bezahlt und am Ende nur für 25Euro Leistungen erhält. Zudem macht die Schalker Catering-Gesellschaft aus meiner Sicht einen super Job», sagte ein Catering-und Hospitality-Experte der dpa.