Schach Schach: Erste Partie «Mensch gegen Maschine» vorbei
Manama/Bahrain/dpa. - «Deep Fritz» spielte im ersten Match spanisch und der russischeGroßmeister wählte mit den schwarzen Steinen die BerlinerVerteidigung. Sie hatte ihm schon beim WM-Match 2000 in London gegenGarri Kasparow gute Dienste geleistet. Kramnik hatte keine Mühe, denAusgleich und das angestrebte Remis zu erreichen.
Nach der Partie sagte der Champion, dass die Stellung immer imGleichgewicht war und keine Seite Gewinnaussichten hatte. Dennoch seies gefährlich, sich in einer vermeintlich einfachen Position inSicherheit zu wiegen. Man müsse gegen den Computer immer aufÜberraschungen gefasst sein.
Der Kronprinz von Bahrain hatte zu Beginn mit einer besonderenÜberraschung aufgewartet. Bei der Eröffnungsfeier ließ Scheich Salmanbin Hamad Al Khalifa die Auslosung der Farben durch zwei Falkenvornehmen. Die edlen Tiere bestimmten, dass der Russe im Auftaktspieldie schwarzen Figuren erhielt.
Das Match ist nicht nur im Golfstaat ein Großereignis. Weltweitwerden die acht Partien im Internet übertragen. Die Kardinalfrage lautet, ob der Mensch in der Lage ist,dem hochgerüsteten Computer noch einmal Paroli zu bieten. Der mitacht Prozessoren bestückte Rechner, auf dem Deep Fritz läuft, schafft3,5 Millionen Operationen pro Sekunde. Dagegen kann Kramnik nur seineIntuition und schachliche Kreativität setzen. Vor fünf Jahren warsein Landsmann Kasparow am legendären «Deep Blue» gescheitert, weiler im letzten Spiel die Nerven verlor.