1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Saskia Bartusiak: Saskia Bartusiak: «Wir wissen, dass wir es besser können»

Saskia Bartusiak Saskia Bartusiak: «Wir wissen, dass wir es besser können»

03.07.2011, 20:18

DÜSSELDORF/MZ. - Frau Bartusiak, von Ihnen ist bekannt, dass Ihr Vater Bernd, Ihre Mutter Katharina, Ihre ältere Schwester Anja und natürlich Ihre Zwillingsschwester Vanessa regen Anteil an Ihrer Karriere nehmen. Wie verfolgt die Familie die WM?

Bartusiak: Alle waren schon in Berlin zum Eröffnungsspiel und natürlich am Donnerstag auch in Frankfurt. In Berlin hatte ich nur kurz auf die Tribüne gewinkt, da war ich schon froh, dass ich sie gesehen hatte. In Frankfurt bin ich kurz an die Brüstung gegangen. Ich konnte meinen Eltern gerade so "Hallo" sagen, denn da kamen gleich Fans und wollten Autogramme. Richtig toll unterhalten konnte man sich da nicht. Aber es gibt noch Telefone.

Wie gefällt Ihnen diese Deutschland-Tour, alle paar Tage das Quartier wechseln zu müssen?

Bartusiak: Ich finde das nicht schlecht, immer in einer anderen Stadt zu sein. Ich würde mich natürlich freuen, wenn wir noch mal nach Frankfurt zurückkommen .

. dazu müssten Sie aber erstens Gruppensieger werden und zweitens das Viertelfinale gewinnen.

Bartusiak: Es ist ja unser Ziel, jedes Spiel zu gewinnen. Gegen Frankreich wird es nicht so leicht. Nach den bisherigen Eindrücken sind die Französinnen in sehr guter Verfassung. Viele überrascht das. Mich nicht, obwohl ich ein 4:0 gegen Kanada auch nicht erwartet habe. Aber dass die Französinnen gut Fußball spielen, wusste ich schon. Sie haben sich enorm weiterentwickelt.

Bei der deutschen Mannschaft wird insbesondere das Aufbauspiel kritisiert. Was kann eine Innenverteidigerin dazu beisteuern, dass dies besser aussieht?

Bartusiak: Wir brauchen für den Aufbau präzise, scharfe Pässe. Nur so können wir unser Kombinations- und Offensivspiel verbessern. Wir wissen ja, so selbstkritisch sind wir, dass wir besser spielen können. In der Vorbereitung haben wir an allem gearbeitet, woran man nur arbeiten kann. Wir müssen das nur besser umsetzen.

Das öffentliche Interesse an Ihrem Team ist gewaltig. Kann man das ausblenden?

Bartusiak: Das geht ja nicht. Man kann nicht sagen, ich will jetzt nichts von der WM mitbekommen. Als wir jetzt am Wochenende mit ein paar Mädels in Düsseldorf zum Kaffeetrinken in der Stadt waren, sind wir tatsächlich sofort erkannt worden. Wer den Fernseher oder das Radio anmacht, kommt gar nicht an uns vorbei. Wir sind eben total im Fokus - das ist ja Wahnsinn, dass in jeder Zeitung mehrere Seiten über uns stehen.

Lesen Sie das alles?

Bartusiak: Dann hätte ich ja viel zu tun (lacht). Ich nehme mir zum Frühstück schon mal eine Zeitung und blättere ein wenig darin.Es ist ungewohnt, dass wir überall in Einzelkritiken bewertet werden. Aber eine schlechte Note bringt mich nicht aus der Ruhe. Wichtiger ist, was wir intern gesagt bekommen, wie es die Bundestrainerin sieht. Außerdem sagt mir mein Vater, was er gut und nicht so gut fand.