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Sachsen Sachsen: Winterurlaub auf der Spur der Ski-Stars

10.01.2003, 10:55
Weiter Blick über das Land - die Pisten am 1214 Meter hohen Fichtelberg im Erzgebirge bieten auch auf Grund der vorhandenen Beschneiungsanlagen meist gute Ski-Bedingungen. (Foto: dpa)
Weiter Blick über das Land - die Pisten am 1214 Meter hohen Fichtelberg im Erzgebirge bieten auch auf Grund der vorhandenen Beschneiungsanlagen meist gute Ski-Bedingungen. (Foto: dpa) Tourismusverband Erzgebirge

Klingenthal/Altenberg/dpa. - Schneeflocken umstöbern die Gruppe Skifahrer, die sich keuchend den 200 Meter langen Hang nach oben kämpft. Die Gesichter der Männer und Frauen sind gerötet, an Nase und Augenbrauen glitzern Eiskristalle. Dampfend steigt der Atem in die kalte Luft. Es ist ein typischer Wintertag im sächsischen Vogtland, an dem die Touristen zu ihrer Langlauftour durch die verschneiten Fichtenwälder angetreten sind. Sie erleben jedoch nicht nur die Idylle der Natur - im Vogtland wie auch im östlich angrenzenden Erzgebirge wandeln Ski-Urlauber auch auf den Pfaden von Sportlern, die derzeit international Medaillen einheimsen.

Im vogtländischen Skigebiet um Klingenthal zum Beispiel stehen Wintersport-Touristen kostenlos die Wettkampf- und Übungs-Strecken offen, auf denen auch der erfolgreiche Nordische Kombinierer Björn Kircheisen trainiert. «Die anderthalb, zweieinhalb und fünf Kilometer langen Kurse sind sehr gut präpariert und auch anspruchsvoll», sagt Alexander Ziron, Geschäftsführer des Skisportvereins VSC Klingenthal.

Neben den Profistrecken können sich Langlaufbegeisterte auf rund 100 Loipen-Kilometern austoben, darunter die vom Deutschen Skiverband ausgezeichnete 36 Kilometer lange Kammloipe zwischen Schöneck und dem erzgebirgischen Johanngeorgenstadt. Auch mehrere mit Liften erschlossene Abfahrtshänge von leicht bis schwer bietet die Region. Übernachtungen im Hotel gibt es inklusive Frühstück ab 15 Euro.

Auch der Erzgebirgs-Kurort Oberwiesenthal am Fichtelberg, Deutschlands höchst gelegene Stadt und Heimat des dreifachen Skispring-Olympiasiegers Jens Weißflog, lässt ihre Besucher auf die Trainingsanlagen der heimischen Sportstars. Schanzensprung wird für Laien zwar nicht angeboten, jedoch sind für Touristen 2,5 Kilometer lange Rundläufe im Skistadion möglich, wo auch Langlauf-As Rene Sommerfeldt seine Runden dreht. Für einen Euro inklusive Parkgebühr können Touristen die Eliteloipe am Wochenende sogar nach Einbruch der Dunkelheit unter Flutlicht befahren.

Entlang des 1214 Meter hohen Fichtelberggipfels stehen für Skilangläufer gespurte Loipen bereit. Abfahrt-Fans können mit Alpin-Brettern unter den Füßen oder auf dem Snowboard zehn Pisten mit insgesamt 20 Kilometer Länge hinabsausen - am Wochenende auch nachts. Außerdem kann auf einer 2,5 Kilometer langen Strecke gerodelt werden.

«Sämtliche Abfahrten am Fichtelberg können künstlich beschneit werden, so dass allzeit beste Bedingungen herrschen», sagt Carmen Braun vom Tourismusverein Oberwiesenthal. Für den Transport vom Tal auf den Berg sind sieben Lifte im Einsatz, darunter eine knapp 80 Jahre alte Seilschwebebahn. Der Tagesskipass kostet zwischen 9,50 und 19,00 Euro, der Nachtskipass 15 Euro. Übernachtungen mit Frühstück können im Ort ab 15 Euro gebucht werden.

Für einen Winterurlaub auf den Spuren der Sport-Promis hält auch die Stadt Altenberg im östlichen Teil des Erzgebirges einiges bereit. So lädt die für internationale Wettkämpfe genutzte Bobrennbahn, eine der größten der Welt, zu Gäste-Fahrten ein. Für 60 Euro können Wagemutige zusammen mit erfahrenen Bob-Piloten die Eispiste hinunterpreschen. Auf der 1000 Meter langen Strecke werden Spitzengeschwindigkeiten bis 100 Kilometer pro Stunde erreicht.

Außerdem kann sich jeder «Otto-Normal-Skifahrer» in Altenberg als Biathlet versuchen. Der ehemalige Biathlon-Staffel-Weltmeister Manfred Beer, dessen Tochter Katja derzeit an der Biathlon-Weltspitze fährt und schießt, organisiert Erlebniswochenenden: «Die Gäste lernen den Sport hautnah kennen, machen Lauf- und Schießtraining, teilweise in Begleitung von Kadern aus der Nationalmannschaft», sagt Manfred Beer. Ein Biathlon-Wochenende inklusive Übernachtung und kulturellen Zusatzangeboten kostet rund 170 Euro.

Die schneesichere Region um Altenberg bietet für Skifahrer außerdem ein 60 Kilometer langes Loipennetz und Pisten für alpines Skifahren. Snowboarder erwartet eine Halfpipe. Als Alternative zum Schlittenfahren kann man beim «Tubing» die Berghänge auch auf mit Luft gefüllten Gummischläuchen herabsausen. Die Tageskarte für Ski- und Snowboarder kostet 10 Euro, eine «Tubing»-Fahrt 1 Euro. Übernachtungen bieten Hotels ab 14 Euro, Ferienwohnungen gibt es ab 11 Euro.

Auch abseits der Promi-Loipen und Pisten heißt es im Erzgebirge nach Angaben des Tourismusverbandes in Annaberg-Buchholz in rund 30 Orten von Dezember bis März «Ski und Rodel gut»: Für Langlauf stehen etwa 1000 Kilometer gespurte Loipen zur Verfügung. Knapp 70 Skipisten locken zur Talfahrt, 60 Schlepplifte sind im Einsatz. Hinzu kommen zahlreiche Rodel- und Eisbahnen.