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Rudern Rudern: Volle Rückendeckung für Drygalla

18.09.2012, 17:32
Die Ruderin Nadja Drygalla lächelt am im Juni 2012 im Ruderstützpunkt Kessin bei Rostock am Rande einer Feierstunde zur Verabschiedung der Olympiateilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern. (FOTO: DAPD)
Die Ruderin Nadja Drygalla lächelt am im Juni 2012 im Ruderstützpunkt Kessin bei Rostock am Rande einer Feierstunde zur Verabschiedung der Olympiateilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern. (FOTO: DAPD) dapd

Köln/Hannover/sid. - Das ist das Ergebnis einer Aussprache zwischen der 23-Jährigen, ihrem Anwalt Rainer Cherkeh, DRV-Präsident Siegfried Kaidel, Sportdirektor Mario Woldt, DRV-Justiziar Stefan Felsner und Hans Sennewald, dem Präsidenten des Landesruderverbandes Mecklenburg-Vorpommern, in Hannover.

„In freundschaftlicher, konstruktiver Atmosphäre hat Siegfried Kaidel bekräftigt, dass der Verband voll hinter seiner Athletin steht“, teilte der DRV mit. Sollte Drygalla die sportlichen Voraussetzungen erfüllen, wird sie Mitglied der Nationalmannschaft bleiben. Bei dem mehrstündigen Gespräch versprach der DRV seiner Athletin volle Rückendeckung.

Drygalla hatte die Olympischen Spiele nach ihrem Start im Frauen-Achter vorzeitig verlassen. Zuvor hatte es ein Gespräch mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) über ihren Lebensgefährten gegeben, der der rechten Szene angehört hatte. Drygalla hatte sich immer von rechtem Gedankengut distanziert. „Es ist ja gegen sie ermittelt worden, viele haben versucht, in ihrem Umfeld etwas zu finden. Sie selber hängt keinem rechtsextremen Gedankengut nach. Von daher liegt gegen sie nichts vor“, sagte DOSB-Generalsekretär Michael Vesper am Dienstag. Drygallas Lebenspartner gehörte bis zum Frühjahr der rechtsradikalen Szene in Rostock an. Im Vorjahr war er bei den Landtagswahlen als Direktkandidat der NPD angetreten. Mittlerweile ist er aus der Partei ausgetreten. „Ich habe ihm oft gesagt, dass ich seine politischen Vorstellungen ablehne“, hatte Drygalla zuletzt erklärt. Aufgrund der früheren rechtsradikalen Gesinnung ihres Freundes habe es immer wieder Streit gegeben. Dennoch: „Es ist meine Entscheidung, zu ihm zu stehen“, sagte Drygalla. Zuletzt hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass Drygalla auch auf die Aufnahme in die Sportförderung der Bundeswehr hoffen darf. Auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere hatte Verständnis für die Athletin geäußert. Seine Behörde hat bereits Gespräche mit Drygallas Anwalt darüber geführt. Im September 2011 hatte die Rostockerin auf eigenen Wunsch ihre Ausbildung bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern beendet, aber auch damals in Gesprächen mit ihrer Behörde betont, kein rechtes Gedankengut zu hegen. Vesper betonte derweil, dass der DOSB in London richtig gehandelt habe: „Wir haben sie nicht zur Abreise gedrängt, es war ihre Entscheidung - wie ich glaube, eine richtige“, sagte Vesper.