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Rudern Rudern: Logistische Meisterleistung soll goldene Früchte tragen

Von THOMAS TOMINSKI 02.09.2009, 18:11

ZSCHORNEWITZ/MZ. - Er hat sie alle aufgestöbert, begeistert, in Verbindung gebracht - und aus ganz Deutschland zurück an ihre alte Wirkungsstätte gelockt. Carmen Matschok reiste aus Frankfurt am Main an, das Nummernschild am Auto von Carsten Küttner weist das Kürzel Siegburg (bei Stuttgart) aus. Wenn bei den 36. FISA-World-Masters, so heißt die Veranstaltung offiziell, 5 000 Ruderer aus 45 Nationen ihre Visitenkarte abgeben, sind neun Aktive mit dabei, die für Turbine Zschornewitz starten.

Am vergangenen Montag trafen sich aktuelle wie ehemalige Sportler aus dem Landkreis letztmalig am Zschornewitzer See zur Lagebesprechung. Boote wurden verladen, der Wien-Trip in allen Details abgecheckt. Die Ziele der einzelnen Aktiven sind unterschiedlich. Einige wollen es sich selbst beweisen (Masters beginnt ab 27 Jahre) beziehungsweise nicht Letzter werden, Medaillensammler wie Andreas Renner visieren klar das Treppchen an.

Der 39-Jährige gibt offen zu, immer noch gewinnen zu wollen. Auf das Einerrennen habe er sich zielgerichtet vorbereitet. In etwa 3:30 Minuten, so lange dauert ein 1 000-Meter-Solorennen im Schnitt, besitze jeder Athlet genügend Möglichkeiten, seine Stärken zu demonstrieren. "Nach zweimal Krafttraining pro Woche folgten noch dreimal zwölf Kilometer auf dem Wasser."

Besetzt werden neben den Einern (Yvonne Stein, Andreas Renner), der Doppelzweier (Andreas Renner / Carsten Küttner - Thomas Renner / Alexander Stein), Riemenzweier (Frank Franke / Alexander Stein) sowie die Doppelvierer bei den Frauen (Yvonne Stein, Britta Flohrschütz, Carmen Matschok, Anja Bertuch) sowie Männern (Thomas und Andreas Renner, Frank Franke, Carsten Küttner). Des weiteren ein gemischter Vierer, der sich zu gleichen Teilen aus beiderlei Geschlechtern zusammensetzt. Das Zschornewitzer Paradeboot heißt ganz klar Doppelzweier mit der Besetzung Renner / Küttner. Das über Jahre hinweg eingespielte und erfolgreiche Duo fährt in Wien auf Sieg. Eine spontane Party - die große Fete hat Frank Franke für später angekündigt - ist geplant. Andreas Renner: "Da wir keinen Steuermann haben, werfen wir unseren Cheftrainer Falk Brämer ins Wasser." Für den gemeinsamen viertägigen Ausflug inklusive Teilnahme an der Masters-WM haben die Sportler im Vorfeld viel investiert. Gemeinsamen Trainingsstunden gingen lange Autofahrten voraus, Thomas Renner wirkte als Koordinator. "Wenn etwa 5 000 Sportler aus aller Welt zum gleichen Zeitpunkt in einer Stadt anreisen, sollte man sich rechtzeitig um Hotelzimmer am Streckenrand kümmern. Wir haben für die WM extra eine Woche Urlaub genommen. Diese Wettkampfreise ist was anderes, als mal eine Runde Tischtennis spielen."

Doch egal, wie die Rennen laufen, ihre gute Laune werden die Zschornewitzer über alle vier Tage hinweg (am Sonntag erfolgt die Rückreise) behalten. Eine große Sightseeing-Tour durch die Weltstadt Wien steht auf dem Programm, die dafür ausgearbeitete Checkliste umfasst Sehenswürdigkeiten wie Prater, Schloss Schönbrunn oder Stephansdom.