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Rudern Rudern: Kapitaler Weltcup-Fehlstart für den Achter

Von Dietmar Böhne 22.06.2007, 14:55

Amsterdam/dpa. - Der Deutschland-Achter gibt nur zwei Monate vorder Ruder-WM in München Anlass zu großer Sorge. Bei seinemdiesjährigen Debüt im Weltcup legte der Weltmeister einen kapitalenFehlstart hin. Im Vorlauf auf der Bosbaan in Amsterdam musste sichdie Crew um Thorsten Engelmann (Berlin), der den verletztenSchlagmann Bernd Heidicker vertrat, mit einem enttäuschenden viertenRang sieben Sekunden hinter dem siegreichen B-Team aus Großbritannienbegnügen. «Das war einer der Tage, an denen nur wenig funktioniert.Im Training zeigen sie was sie können, aber leider nicht imWettkampf», klagte Trainer Dieter Grahn.

Nach passablem Start und Rang zwei bei der 1000-Meter-Marke hattedas Paradeboot des Deutschen Ruderverbands (DRV), das beim Weltcup-Auftakt vor drei Wochen in Ottensheim/Österreich gefehlt und vor zweiWochen in Prag enttäuscht hatte, nicht mehr viel zuzusetzen. Nur eineLeistungssteigerung im Hoffnungslauf am Samstag kann die Havarieabwenden. Ansonsten droht eine Finale ohne deutsche Beteiligung. Derdürftige Auftritt stimmte DRV-Sportdirektor Michael Müllernachdenklich: «Es waren einige Defizite erkennbar. Die müssen sorasch wie möglich abgestellt werden.»

Anders als für den Achter verläuft die Saison für Marcel Hackerbisher nach Plan. Drei Wochen nach seinem dritten Rang in Ottensheimblieb der Vize-Weltmeister erneut im Soll. Binnen sechs Stunden ließer gleich zwei Mal die Muskeln spielen: Zunächst beherrschte er dieKonkurrenz im Einer-Vorlauf nach Belieben, dann fuhr er denKonkurrenten Santiago Fernandez (Argentinien) und Sjoerd Hamburger(Niederlande) im Viertelfinale auf und davon. «Das war besser alsbeim ersten Weltcup. Ich glaube, dass ich einen weiteren Schritt nachvorn getan habe», befand Hacker.

Für einen weiteren Lichtblick sorgte der Frauen-Achter. Nach einemErfolg über China steht die Mannschaft von Trainer Ralf Holtmeyer imFinale am Sonntag. Wie schon beim Sieg in Ottensheim bewies sie aufder zweiten Streckenhälfte trotz der Doppelstarts von Crew-Mitgliedern Stehvermögen. Darüber hinaus qualifizierten sich sechsweitere DRV-Boote in den Vorläufen für die Halbfinals am Samstag.

Dagegen muss sich der neu formierte Frauen-Doppelvierer auf seinemanvisierten Weg in den Endlauf noch in Geduld üben. Im Boot mit derviermaligen Olympiasiegerin Kathrin Boron (Potsdam), die sich zuletztnach einjähriger Wettkampfpause im Einer versucht hatte, brach beimAufwärmen ein Ausleger. «Unser Dank gilt dem Weltverband, dass er dasRennen auf Samstag verschoben hat», sagte Müller. Dem Männer-Viererohne Steuermann bleibt indes nur die Zuschauerrolle: Weil der WM-Zweite Toni Seifert (Leverkusen) an einer Bronchitis erkrankte,verzichtete die Crew kurzfristig auf einen Start.

Trotz der ansehnlichen Auftakt-Bilanz in Amsterdam muss der DRVerstmals seit dem Weltcup-Debüt im Jahr 1997 um den Gesamtsiegbangen. Der Seriensieger verbuchte bei der ersten Regattain Österreich nur 47 Punkte und liegt deshalb hinter SpitzenreiterGroßbritannien (62) nur auf Rang zwei. Allerdings ist die Teambildungin den einzelnen Bootsklassen noch nicht abgeschlossen. Erst beimWeltcup-Finale in Luzern vom 13. bis 15. Juli soll derFindungsprozess abgeschlossen und der Ernstfall für die Heim-WM