Ringen-DM Ringen-DM: Leipold verpasst ersten Einzeltitel nach Comeback

Kleinostheim/dpa. - Nur sieben Monate nach seinen drei Schlaganfällen hat Freistilringer Alexander Leipold seinen ersten Einzeltitel nach dem Comeback knapp verpasst. Der 34-jährige Schifferstädter unterlag am Sonntag im Finale bei den deutschen Meisterschaften in Kleinostheim dem Hallbergmooser Dominik Zeh mit 3:4 Punkten, nachdem er zehn Sekunden vor Schluss noch mit 3:2 geführt hatte. Seinen bereits 13. Coup hintereinander schaffte der gleichaltrige Sven Thiele aus Halle. Der 120-Kilo-Mann machte mit Markus Eichin (Adelhausen) kurzen Prozess und siegte vorzeitig nach 5:34 Minuten mit 10:0.
Leipold beeindruckte bei seinem ersten großen Turnier, in dem er insgesamt fünf Kämpfe zu bestreiten hatte, neben einem Schultersieg mit insgesamt 33:6 technischen Punkten. Nur beim 3:2 im Halbfinale der Kategorie bis 74 kg gegen seinen Vereinskollegen Denis Blum und im Finale musste er Zähler abgeben. «Ich habe gezeigt, dass ich wieder da bin. Aber am Ende fehlte vielleicht ein wenig die Konzentration. Nun kämpfe ich außerhalb der Matte um die Wildcard für die Olympischen Spiele», sagte Leipold, der sich im österreichischen Obertauern zusammen mit Ski-Ass Hermann Maier konditionell auf die deutsche Meisterschaft vorbereitet hatte.
Der Cheftrainer des Deutschen Ringer-Bundes (DRB), Wolfgang Nitschke, hat beim Weltverband FILA bereits ein entsprechendes Schreiben eingereicht. «Alexander hat im letzten Jahrzehnt so viel für das Ringen getan und genießt weiterhin große Anerkennung weltweit. Eine Wildcard ist nichts außergewöhnliches. Bereits 1996 in Atlanta hatten wir für einige erfolgreiche Athleten wie Thomas Zander oder Oleg Kutscherenko so eine Startzusage erhalten», betonte Nitschke, der bis zur Europameisterschaft vom 23. bis 25. April in Ankara einen weiteren Leistungssprung seines Vorzeige-Athleten erwartet. Den nötigen Feinschliff holt sich Leipold bei einem Trainingslehrgang Ende März bei den Weltklasse-Ringern in Kuba.
Bereits qualifiziert für Athen ist neben Thiele auch David Bischinaschwili. Der zuletzt beim Olympia-Qualifikations-Turnier in Sofia als bester Ringer ausgezeichnete Schifferstädter behielt im Finale der Kategorie bis 84 kg mit 5:0 die Oberhand gegen Steffen Hartan (Lichtenfels). Der Zweite der Junioren-Weltmeisterschaft aus dem Vorjahr hatte in der zweiten Runde überraschend Titelverteidiger Andre Backhaus (Markneukirchen) mit 9:1 ausgeschaltet.