Ringen Ringen: Athleten wollen hoch hinaus
Bitterfeld/MZ. - Die Probleme erweisen sich mitunter auch als schwergewichtig. Acht Gewichtsklassen, zwei Stilarten: Das sind die momentan gültigen Normen für den Kampf in der Mannschaftswertung. "Manchmal gehen dir dabei einfach die Leute aus", sagt Lattke.
30 Mitglieder zählt der Bitterfelder Ringerverein derzeit, sie sind zwischen sieben und 60 Jahre alt. Auch deshalb haben sich die Bitterfelder für eine Kampfgemeinschaft mit dem 1. Dessauer Ringerverein entschieden. Das eröffnet Möglichkeiten, sorgt aber vor allen Dingen dafür, dass Ringen tatsächlich auch wettkampfmäßig betrieben werden kann. "Auch wenn du 30 Mitglieder im Verein hast: Alle bekommst du nicht auf die Matte und schon gar nicht zum Wettkampf", erklärt Klaus Lattke. Da würde einmal das Alter einen Strich durch die Rechnung machen, das andere Mal sei die sportliche Leistung einfach nicht mehr gegeben. "Aber trainieren können wir. Denn es ist so wichtig, dass unsere Wettkämpfer auch mal Griffe an Leuten der gleichen Gewichtsklasse ausprobieren können."
Die Flinte ins Korn werfen ist indes nicht die Sache der Bitterfelder. Sie rühren die Werbetrommel für ihren Sport, der so viel zu bieten habe. Ringen fördere unter anderem die Gewandtheit und Koordinationsfähigkeit, trage viel zur Selbstbeherrschung bei. Vor allen Dingen sei es aber ein Zweikampfsport, betont Ringer-Chef Lattke. "Wenn du auf der Matte stehst, kann dir keiner mehr helfen. Da siehst du das Weiße in den Augen des Kontrahenten. Dann zählt es."
Das zu vermitteln, haben sich die Ringer auf die Fahnen geschrieben. Deshalb laden sie immer wieder zum Schnuppertraining ein. Mittwochs trainieren in der Turnhalle der Bitterfelder Anhaltschule ab 16.30 Uhr Schüler und Jugendliche, ab 18 Uhr sind die Erwachsenen in Aktion zu erleben. "Wäre schön, wenn der eine oder andere den Weg zu uns finden würde", sagen die Aktiven, die wissen, dass es im Landkreis einst sehr viel besser um ihren Sport stand.
Selbst im Verein - erst Dynamo, dann PSV, nun Ringerverein - gab es die großen Zeiten, die auch mit beachtlichen Erfolgen verbunden waren. Karsten Polky und Roland Dudziak lernten in Bitterfeld das Einmaleins des Ringens, gingen später nach Luckenwalde und wurden Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften. Kontakte zu beiden bestehen noch.