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Reparatur der Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal dauert an

09.03.2018, 16:35
Das Schleusenschiebetor im Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Frank Molter
Das Schleusenschiebetor im Nord-Ostsee-Kanal. Foto: Frank Molter dpa

Kiel - Experten haben nach einer Havarie im Nord-Ostsee-Kanal am Freitag in Kiel-Holtenau mit dem Zersägen eines dabei stark beschädigten Schleusentores begonnen. „Wenn alles glatt läuft, werden wir zum Ende des Monats wohl wieder verfügbar sein mit unserer Schleuse”, sagte der Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Kiel-Holtenau Matthias Visser. Das Zersägen werde noch einige Tage in Anspruch nehmen.

Die Arbeiten mit einer Seilsäge mussten am Freitag aber zwischenzeitlich unterbrochen werden, um einen stärkeren Motor zu besorgen. Bei dem Tor handele es sich um ein Unikat, sagte Visser. Ein Schleusentor sei noch nicht auf diese Weise zersägt worden. „Im Verlauf der ersten Sägearbeiten wurde festgestellt, dass ein bisschen mehr Kraft benötigt wird.”

Das fast 150 Meter lange Containerschiff „Akacia” hatte in der Nacht zum 20. Februar das Tor der Südkammer gerammt. Der unter portugiesischer Flagge fahrende Frachter fuhr dabei so schnell, dass der Bug das Tor teilweise durchbrach. Vermutlich war seine Maschinenanlage defekt. Er fuhr mit zunehmender statt gedrosselter Geschwindigkeit. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes liegt der Schaden im zweistelligen Millionenbereich.

Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall. „Im Moment gehen wir von einem technischen Defekt aus”, sagte Oberstaatsanwalt Axel Bieler der Deutschen Presse-Agentur. Seine Behörde prüfe aber noch, ob es nicht doch eine strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Havarie gebe. Seitdem steht nur noch eine Schleusenkammer in Kiel zur Verfügung. (dpa/lno)