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Regionalliga Nord Regionalliga Nord: Dynamo Dresden macht es «eng»

Von Frank Müller 15.12.2002, 15:19

Leipzig/dpa. - Zur Winterpause ist die Spitzengruppe der Fußball- Regionalliga Nord noch dichter zusammen gerückt. Bei eisiger Kälte sorgte Dynamo Dresden am Samstag mit seinem 2:1-Heimsieg im Nachhol- Sachsen-Derby gegen den Chemnitzer FC für «anheimelnde» Enge. Als Siebter liegen die Dynamos jetzt nur noch zwei Punkte hinter dem VfL Osnabrück. Dieser ließ als Tabellendritter und zweitbestes der aufstiegsberechtigten Teams im Nachholspiel beim SC Verl mit 0:1 Federn.

Die Dresdner waren über die Verler Schützenhilfe genauso froh wie über die Tatsache, die eigene Führung nach dem Anschlusstreffer des CFC noch ins Ziel gerettet zu haben. «Für uns waren die ersten 35 Minuten entscheidend. Wenn uns dann noch das dritte Tor gelungen wäre, hätten wir nicht bis zum Schluss zittern müssen», meinte Dynamo-Trainer Christoph Franke. Sein mit ihm befreundeter Chemnitzer Kollege Joachim Müller - beide spielten früher in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) - übte sich in Sarkasmus: «Ich habe wie als Spieler mit dem FC Karl-Marx-Stadt hier die Punkte wieder pflichtbewusst abgeliefert.» Seit Müller den CFC als Trainer übernommen hatte, war der Club vier Mal ohne Gegentor geblieben. Nun gab es auch gleich die erste Niederlage.

Die Freude der Dresdner Fans artete nach der Partie wie schon nach der Partie gegen den Dresdner SC Anfang September in Krawallen aus. Nach Polizeiangaben vom Sonntag bewarfen 1500 Dynamo-Anhänger die Einsatzkräfte mit Steinen und Flaschen. Dabei wurden zwei Polizisten verletzt und mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt. Acht Randalierer wurden in Gewahrsam genommen.

Ähnlich enttäuscht zeigte sich Osnabrücks Trainer Jürgen Gelsdorf, dessen Elf mit dem 0:1 in Verl erstmals nach sechs Partien als Verlierer vom Platz ging. «Wir haben eine große Chance verpasst. Es wartet noch viel Arbeit auf uns», sagte er. Verls Coach Dieter Brei atmete hingegen erleichtert auf: «Der erste Sieg seit dem 22. September wirkt wie eine Erlösung. Nun können wir uns beruhigt unter den Weihnachtsbaum legen.» Seine Mannschaft brachte mit dem knappen, aber verdienten Erfolg fünf Punkte zwischen sich und die Abstiegsränge.

Obwohl gar nicht am Ball, lieferten die Amateure des Hamburger SV kurz vor der Winterpause Gesprächsstoff in der Liga. Stefan Böger wurde als Trainer der hanseatischen Reserve entlassen. Der Vertrag des ehemaligen Fußball-Profis soll zum 31. Dezember aufgelöst werden. Damit sorgte der Verein für den sechsten Trainerwechsel in der laufenden Saison. Ein Nachfolger für Böger steht noch nicht fest und soll voraussichtlich bis zum Wiederbeginn des Ligabetriebs am 1. März 2003 gefunden sein.