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Regiestar Yael Ronen macht "(R)Evolution" am Thalia Theater

01.03.2020, 07:34
Yael Ronen. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa/Archivbild
Yael Ronen. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa/Archivbild zb

Hamburg - Als grotesk-komische Szenenfolge über die Abgründe der digitalen Zukunft hat die Regisseurin Yael Ronen ihr Projekt „(R)Evolution - Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert” am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt. Das Publikum reagierte am Samstagabend mit viel Gelächter und langem Applaus auf die Vision einer Welt, in der sich etwa Kühlschränke, Staubsauger und Toaster digital zusammenrotten, um aufgrund übermittelter Daten ihren Besitzer zu einer bestimmten Ernährung und Lebensweise zu zwingen. Dazu dröhnt synthetisch anmutende Musik. Das Bühnenbild von Wolfgang Menardi zeigt einen leeren Raum, an dessen Wänden pausenlos Nachrichten- und andere Bilder flirren. In der Mitte bewegen sich die Menschen auf einer schwankenden Metallplattform mit einem darin verborgenen Sprachassistenten.

Ronen (43), langjährige Hausregisseurin am Maxim-Gorki-Theater Berlin, schuf den eineinhalbstündigen Abend gemeinsam mit dem Berliner Schauspieler Dimitrij Schaad (ab Donnerstag, 5. März, mit „Die Kängeruh-Chroniken” im Kino). Zu den weiteren Darstellern gehören Marina Galic und André Szymanski. Grundlage des Werks bildet das Sachbuch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert” des israelischen Historikers Yuval Noah Harari. Aspekte wie künstliche Intelligenz, virtuelle Realitäten, Fake-News, genetisch optimierte Babys sowie die Bedeutungslosigkeit des Einzelnen alldem gegenüber sollten den Zuschauer spürbar zum Nachdenken anregen, bleiben aber auch sehr unterhaltsam und vielleicht allzu eingängig. (dpa)