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Radsport Radsport: Ullrich unterzieht sich Knieoperation

Von Robert Semmler 14.08.2002, 14:57
Gegen Rad-Olympiasieger Jan Ullrich (Archivbild von einer Pressekonferenz am 06.07.2002 in Frankfurt/Main) ist wegen des Erwerbs von zwei Aufputsch-Tabletten ein Strafbefehl ergangen. Wie die Staatsanwaltschaft München am Dienstag (13.08.2002) mitteilte, verurteilte ihn das Amtsgericht Miesbach zur Zahlung von 40 Tagessätzen in insgesamt fünfstelliger Höhe. Ullrich habe die Strafe akzeptiert. Damit ist das Strafverfahren abgeschlossen, hieß es. Der am Knie verletzte Tour-de-France-Sieger von 1997 hatte die Amphetamin-Tabletten bei einem Disco-Besuch genommen und ist deswegen bis Ende März 2003 gesperrt. dpa
Gegen Rad-Olympiasieger Jan Ullrich (Archivbild von einer Pressekonferenz am 06.07.2002 in Frankfurt/Main) ist wegen des Erwerbs von zwei Aufputsch-Tabletten ein Strafbefehl ergangen. Wie die Staatsanwaltschaft München am Dienstag (13.08.2002) mitteilte, verurteilte ihn das Amtsgericht Miesbach zur Zahlung von 40 Tagessätzen in insgesamt fünfstelliger Höhe. Ullrich habe die Strafe akzeptiert. Damit ist das Strafverfahren abgeschlossen, hieß es. Der am Knie verletzte Tour-de-France-Sieger von 1997 hatte die Amphetamin-Tabletten bei einem Disco-Besuch genommen und ist deswegen bis Ende März 2003 gesperrt. dpa dpa

Berlin/dpa. - Mit einem zweiten Eingriff am lädierten rechtenKnie hat Jan Ullrich den ersten Schritt auf dem Weg zu einemerhofften Comeback gemacht. Der wegen seiner Tabletten-Affäre nochbis zum 23. März 2003 gesperrte Rad-Olympiasieger wurde am Dienstagin München von Ernst-Otto Münch operiert, dem Verbandsarzt desDeutschen Ski-Verbandes (DSV).

«Ich bin sehr zuversichtlich, dass er bald wieder beschwerdefreiRad fahren kann», sagte Münch der dpa am Mittwoch. «Ich hoffe, dieUrsache für meine Knieprobleme sind jetzt endgültig beseitigt und ichkann nun auch in hohen Belastungsbereichen wieder richtigtrainieren», erklärte Ullrich auf der Internet-Homepage des TeamsTelekom. Dort hatte er nach seiner Rückkehr aus den USA angekündigt:«Das erste ist, dass ich alles dafür tun werde, damit mein Kniewieder in Ordnung kommt. Die nächsten Wochen werden auf dem Wegzurück ganz wichtig, da werden die Weichen gestellt.»

Laut Münch muss der 28-Jährige, der nur einen Verband erhielt,einige Tage lang an Krücken gehen. An Rad-Training sei in etwa sechsWochen wieder zu denken, einem Comeback stehe aus medizinischer Sichtnichts im Weg. Ullrich hatte sich im Mai in Hamburg einerArthroskopie unterziehen müssen, nach der Entfernung einerSchleimbeutelfalte allerdings weiter über Beschwerden geklagt. DieAbsage der Tour de France war die Folge der permanenten Schmerzen.

Die erst später entdeckte Ursache konnte Münch nur mit eineroffenen Operation beseitigen: Eine kleine Knochenwulstbildungaußerhalb des Gelenkes habe auf die Gelenkkapsel und das Innenbandgedrückt und damit bei jeder Pedalumdrehung Schmerzen verursacht,erläuterte der Kniespezialist. Im Vordergrund stünden nun zunächstder Heilungsprozess und anschließend Rehabilitations-Maßnahmen.

Durch die Operation soll nun der Weg für einen komplettenNeuanfang frei sein. Nach dem Kauf und der Einnahme vonAufputschmitteln bei einem Disco-Besuch hatte Ullrich einenStrafbefehl in fünfstelliger Höhe akzeptiert und nach der sportlichenSperre auch Klarheit über die strafrechtlichen Folgen. Nach seinemGeständnis am 6. Juli war er fünf Wochen in die USA geflogen.

Gerüchte über einen Wechsel zu einem anderen Team wies Ullrich vorder Operation zwar zurück, doch Telekom plant für den Fall, dass derStar die sportliche Rückkehr nicht schafft. Dies hatte Team-ManagerWalter Godefroot schon während der Tour de France angekündigt. DieBonner sind an der Verpflichtung des italienischen Giro-Siegers PaoloSavoldelli interessiert. «Wir haben gute Gespräche geführt und sinduns weitgehend einig. Aber eine Unterschrift gibt es noch nicht»,sagte Sport-Direktor Rudy Pevenage auf der Telekom-Homepage.

Das Team werde wie angekündigt umgebaut, dazu gehöre dieVerpflichtung von Weltklassefahrern. Die Frage Ullrich oderSavoldelli stellt sich zumindest laut Pevenage jedoch nicht: «Wirmachen das vor allem mit Blick auf die Tour de France, um für Jan,wenn er den steinigen Weg zurück schafft, ein Top-Team zusammen zuhaben. Ein Team, das auch einem Lance Armstrong erfolgreich Parolibieten kann.»