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Radsport Radsport: Sprintteams wollen eigene Wege gehen

10.04.2007, 15:17

Chemnitz/dpa. - Bundestrainer Detlef Uibel spielt in dem Plan, der von den Sportlernvoll unterstützt wird, keine Rolle mehr. Ein entsprechendes Konzeptim Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking soll demPräsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping,vorgelegt werden.

«Wir sind bei der WM deutlich hinter unseren Zielen geblieben,aber das war nicht anders zu erwarten», sagte Olympiasieger StefanNimke (Schwerin), der mit Maximilian Levy (Cottbus) und RobertFörstemann (Gera) im Teamsprint mit Bronze die einzige Medaille derKurzzeit-Athleten holte. «Wenn wir uns mit unseren Heimtrainernvorbereiten, fahren wir im Wettkampf selbst auf Zementbahnenschneller als nach einer Vorbereitung mit der Nationalmannschaft aufeiner nagelneuen Holzbahn», sagte Nimke, der für das XXL-Team fährt.Zugleich äußerte er Kritik an Uibel: «Wenn du einen Bundestrainerhast, der nur destruktive Äußerungen von sich gibt, dann schlägt sichdas irgendwann auf die Moral und die Leistung aller Sportler nieder.»

Uibel sagte am Dienstag der dpa: «Solche Äußerungen sindindiskutabel.» Das Schlimme sei, dass die Ursachenforschung für dasschlechte Abschneiden nicht so durchgeführt werde, wie von ihmvermittelt. «Von den eigentlichen Problemen wird abgelenkt. Man willgezielt den von mir gestellten Anforderungen aus dem Weg gehen.»

Ausgearbeitet wird das neue Konzept von den Trainern EmanuelRaasch (Berlin), Ronald Grimm (Schwerin) und René Schmidt (Cottbus).Auch die Stützpunkttrainer Jochen Wilhelm (Erfurt) und Frank Ziegler(Kaiserslautern) erhalten eine Einladung, daran mitzuarbeiten. Fürden BDR würde die Privatisierung, die der im Eisschnelllauf ähnelt,keine finanziellen Nachteile bedeuten. «Im Gegenteil. Wir machen, wasTrainingslager angeht, dem Verband nach Möglichkeit preisgünstigereAngebote, und Herr Uibel kann sich innerhalb des BDR um andere Dingezum Wohle des Radsports kümmern», erklärte XXL-Manager Bernhard Bock.

Reiner Jeschonek vom Team Brandenburg unterstützt seinen Partnerdarin. «Herr Uibel ist nicht in der Lage, junge Menschen ausreichendzu motivieren. Ohne die stärkere Integration der Heimtrainer werdenwir unsere Medaillenziele in Peking nicht erreichen.»

Der Bundestrainer glaubt indes nicht, dass es zu einer so großenAllianz der Stützpunkte kommt. «Erfurt und insbesondere Herr Wilhelmhaben in der Vergangenheit stets gegen das gearbeitet, was vom XXL-Team kam», sagte Uibel, der mit den «Rebellen» aber reden will. MitNimke sei bereits während der WM ein Gespräch vereinbart worden.Guten Vorschlägen, wie Leistungen verbessert werden können, stehe erimmer aufgeschlossen gegenüber. «Ich denke aber, dass in Vorbereitungder Olympischen Spiele das BDR-Konzept umgesetzt wird», betonte er.