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Radsport Radsport: Auch unter Jedermännern herrscht ein großer Kampf

Von CHRISTIAN KATTNER 04.05.2010, 16:41

BITTERFELD/MZ. - Es war nicht viel zu hören in den vergangenen Jahren. Auch in der Region um Bitterfeld machten dagegen die negativen Schlagzeilen um den Radsport die Runde. Betroffen davon war auch Renzo Wernicke. Eine Dopingprobe stellte sich bei ihm als positiv heraus - eine Sperre war die Folge. Die Worte positiv und Renzo Wernicke gehören auch in diesem Jahr wieder fest zueinander. Diesmal jedoch aufgrund der sportlichen Geschehnisse. Gemeinsam mit einigen Radsportlern aus der Bitterfelder Region hat sich der Versicherungsvertreter dem Radfahrerverein Delitzsch angeschlossen - allen voran Steffen Wust. Sind beide im beruflichen Leben in Sandersdorf Partner, so leiten sie auch die Geschicke im Team Univega - einer Jedermann-Mannschaft.

"Wir wollen den Radsport in der Region wiederbeleben", nennt Wust die Motivationsgründe, "vielleicht können wir auch den Nachwuchs wieder nach und nach an den Radsport heranführen." Dabei liegt das Hauptaugenmerk mit der neuen Mannschaft vor allem auf den Jedermann-Rennen - im speziellen der German Cycling Tour. "Radsport ist einfach eine Sucht", so der 2. sportliche Leiter, "jetzt haben wir vielleicht mit unserer aktuellen Ausrichtung einen Schritt zurück gemacht. Aber manchmal muss man das auch tun, um in der Zukunft zwei Schritte nach vorne zu kommen."

Dabei will Wust die aktuelle Rennserie in keiner Weise abwerten. "Jedermann, das klingt vielleicht einfach. Aber die besten 60 Fahren sind alles ehemalige Profis", weiß der 34-Jährige aus eigenen Erfahrung zu berichten, "deshalb kann auch kein Fahrer alleine Rennen gewinnen." Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass das Team Univega nicht nur in den Einzelwertungen, sondern auch in der Mannschaftwertung den Takt angibt. Dort führt das Team nach drei absolvierten Rennen der diesjährigen Serie mit 1 044 Punkten. In der Einzelwertung tauchen die Namen Team Univega und Wernicke gleich doppelt auf. Während Renzo dort momentan den Platz an der Sonne genießt, befindet sich der jüngere Bruder Nico auf Rang drei in Lauerstellung und ist so etwas wie die Absicherung für das Trikot des Führenden der Gesamtwertung. "Ich will natürlich versuchen, das Gelbe Trikot zu verteidigen", erzählt der 37-jährige Renzo Wernicke, "doch am Ende ist wichtiger, dass es bei uns im Team bleibt."

Dabei können die ehemaligen Profis auf ihre taktische Erfahrung zurückgreifen und gerade in engen Rennsituationen darauf bauen. "Bei der Taktik haben wir einen gewissen Pluspunkt gegenüber vielen anderen Fahrern", weiß auch Steffen Wust, "den gilt es eben gewinnbringend auszunutzen." Und das funktionierte am vergangenen Wochenende wieder hervorragend. In Frankfurt stand das dritte German Cycling Cup-Rennen auf dem Terminkalender. Bei Dauerregen waren die Bedingungen nicht gerade einfach, dennoch konnten vor allem Nico sowie Renzo Wernicke stets im vorderen Feld mitfahren. 20 Kilometer vor dem Ziel löste sich eine vierköpfige Spitzengruppe - der jüngere der beiden Brüder konnte sich darin platzieren und im Zielsprint den zweiten Rang ergattern.

Auch Renzo Wernicke konnte im Sprint der Verfolger seine Qualitäten unter Beweis stellen und sich den vierten Platz sichern. Damit konnte er sein Gelbes Trikot verteidigen. Franco Loreck und Christian Müller mit den Plätzen acht und elf rundeten das Mannschaftergebnis ab und sorgten für den Sieg in dieser Wertung. Auch dort will das Team am Ende der Rennserie in vorderster Position stehen und für weitere positive Schlagzeilen in der Region sorgen. Dafür soll auch ein eigenes Rennen im August in Krostitz sorgen. "Wir sind nach wie vor in der Region bekannt", freut sich Steffen Wust über die Anerkennung. Und die soll in Zukunft weiter wachsen.