Profiboxen Profiboxen: Schlumpf-Weltmeister Abraham
Oldenburg/dpa. - Diesmal aber mit einer goldenen, weil ich Weltmeisterbin», kündigte der für den Berliner Sauerland-Stall boxende 26-jährige Armenier vor dem Duell gegen den Australier Shannon Tayloran. Und auch der Ausgang soll der gleiche sein wie in den bisherigen19 Kämpfen: «Ich werde den Ring als Sieger verlassen.»
Das erwartet sein Umfeld auch von dem als große Zukunftshoffnunggepriesenen Kämpfer, der die Profi-Szene seit seinem Debüt im August2003 im Sturm eroberte wie kaum ein anderer vor ihm. «Er boxttechnisch hervorragend, schlägt mit beiden Händen ziemlich hart»,lobte Trainer Ulli Wegner den 1,78 Meter großen IBF-Champion, der inseiner Heimat schon ein großer Star ist und nach seinem WM-Titelbegeistert gefeiert wurde. Bald soll er einen deutschen Pass in denHänden halten und dadurch - so die Hoffnung des Sauerland-Stalls -auf breitere Anerkennung hier zu Lande stoßen.
Trainer Wegner sieht bei Abrahams Sturmlauf in die internationaleSpitze aber auch Gefahren lauern. «Arthur wird immer ein schwierigerTyp bleiben. Ich hoffe, dass er mit dem Titel umgehen kann und mitbeiden Beinen auf dem Boden bleibt», sagte Deutschlands momentanerfolgreichster Box-Trainer. Abraham neigt dazu, aus den ihmvorgegebenen sportlichen Bahnen auszubrechen. Bislang ging das immergut, aber nun hat er einen Kontrahenten vor den Fäusten, der ihm inSachen Erfahrung einiges voraus hat und nicht im Vorbeigehen zubezwingen sein wird.
Taylor kann auf 48 Kämpfe (42 Siege) verweisen, darunter immerhin18 Titel-Fights. «Ich bin nicht nach Deutschland gekommen, um michvorführen zu lassen», sagte der Herausforderer denn auchunmissverständlich. Beeindrucken kann der Australier den Championdamit allerdings nicht. «Er schlägt präzise Aufwärtshaken und linkeKopfhaken. Darauf werden wir unsere Kampftaktik abstimmen. Ich werdegewinnen», erklärte Abraham mit breiter Brust.
Der bereits 17 Mal vorzeitig erfolgreiche K.o.-König sieht diefreiwillige Pflichtübung in Oldenburg ohnehin nur als Zwischenstationauf dem Weg nach ganz oben an. Er scheut sich nicht vor einem Duellmit Ex-Weltmeister Felix Sturm, der am 11. März in Hamburg gegenMaselino Masoe (Samoa) wieder Weltmeister werden will, und denktschon an den Sprung über den großen Teich ins Box-Mekka USA. «Wenn ersich weiterhin so konsequent von mir führen lässt, wird er in Amerikadie große Bombe werden», meinte Wegner.