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Profiboxen Profiboxen: Arthur Abraham feiert ein überzeugendes Comeback

Von Arne Leyenberg 27.05.2007, 13:06

Bamberg/dpa. - Mit seiner überzeugenden Vorstellung nach acht Monaten Pause beseitigte Abraham alle Zweifel an seiner Verfassung nach dem doppelten Kieferbruch vom September 2006. «Ich habe überhaupt nicht mehr an meinen Kiefer gedacht und auch nichts mehr gespürt», sagte der 27-Jährige nach seiner vierten Titelverteidigung. «Arthur war noch nie so gut wie heute», lobte Trainer Ulli Wegner.

Mit zwei Titanplatten und 22 Schrauben im Unterkiefer war Abraham gegen den zuvor in 20 Kämpfen ungeschlagenen Herausforderer in den Ring gestiegen. «Im Sparring habe ich schon getestet, ob der Kiefer hält. Wenn er da nicht wieder bricht, dann tut er es im Kampf auch nicht», war der Weltmeister überzeugt. Er sollte Recht behalten. Nach einem verhaltenen Beginn legte Abraham los, als hätte er nie pausiert. «Ab der zweiten Runde war ich hundertprozentig da», sagte Abraham. In der dritten Runde deckte er Demers mit einer ganzen Serie von Volltreffern ein. Nach einer rechten Geraden zum Kinn ging der Kanadier zu Boden und wurde von Ringrichter Ernest Sharif aus dem Kampf genommen.

«Mein Sparring war zehn Mal härter als dieser Kampf», meinte «König Arthur», für den der 23. Sieg im 23. Kampf ein echtes Heimspiel war. In Bamberg lebte Abraham nach der Flucht aus seiner Heimat Armenien viereinhalb Jahre lang. «Ich wusste, dass Arthur wiederkommt. Die, die uns kritisiert haben, haben wir überzeugt. Das war eine Bomben-Leistung», sagte Wegner. «Kein Mittelgewichtler der Welt kann Arthur schlagen. Er ist der beste Boxer Deutschlands», lobte Promoter Wilfried Sauerland.

Auch künftig will der Mittelgewichts-Weltmeister mit Schrauben und Titanplatten im Kiefer boxen. «Ich werde noch ein paar Kämpfe so machen. Wenn ich dann Zeit habe, lasse ich sie rausnehmen», kündigte Abraham an. «Sollte er die Platten und Schrauben jetzt entfernen lassen, müsste er schon wieder eine Pause einlegen», erklärte Ringarzt Professor Walter Wagner. Eine abermalige Pause ist das letzte, was dem Weltmeister im Moment vorschwebt. «Ich mache jetzt eine Woche Pause, dann trainiere ich wieder», sagte Abraham, der wenige Stunden nach dem Kampf mit dem Privatflugzeug des armenischen Präsidenten in seine Heimatstadt Eriwan flog.

Abrahams Stallgefährte Marco Huck erhält eine Chance auf einen WM- Titel. Der 22 Jahre alte Bielefelder gewann den IBF- Ausscheidungskampf gegen den Russen Wadim Tokarew über zwölf Runden nach Punkten (117:10, 117:110, 114:114). Damit ist der ungeschlagene Cruisergewichtler Huck offizieller Herausforderer.