Prinzessin Märtha Louise geht wegen Buch über Engel vor Gericht

Oslo/dpa. -  Obwohl die norwegische Prinzessin Märtha Louise (36) sich selbst in gutem Kontakt mit Engeln sieht, ist sie am Dienstag für das Verbot eines Buches mit dem Titel «Märthas Engel» vor einem Osloer Gericht aufgetreten.

Die Tochter von König Harald V. (70) hatte das Verfahren selbst angestrengt, weil das Buch mit ihrem Namen sowie einem Foto von ihr auf dem Umschlag ohne jede Absprache veröffentlicht worden war. Im Text lässt sich die englische Autorin über «Begegnungen mit Engeln» aus, ohne dass die norwegische Prinzessin noch einmal erwähnt wird.

Der Hintergrund: Märtha Louise selbst hatte solche übernatürlichen Begegnungen Teilnehmern von recht teuren Ausbildungskursen für Heiler versprochen. Nach massiver öffentlicher Kritik wegen Quacksalberei und sittenwidrigen Geschäftsgebarens schwächte sie dieses Versprechen im Seminarprogramm ab.

Immer mehr Stimmen in der öffentlichen Debatte in Norwegen verlangen, dass die ältere Schwester von Kronprinz Haakon (34) auf Grund umfassender geschäftlichen Aktivitäten ihren royalen Titel ganz aufgeben sollte. Märtha Louises Auftritt vor Gericht war der erste eines Mitglieds der norwegischen Königsfamilie seit der Staatsgründung 1905.